Berlin: Kassenärztechef Andreas Gassen hat die Digitalisierungsstrategie von Gesundheitsminister Karl Lauterbach scharf kritisiert. Dessen Vorgehen zur Einführung der elektronischen Patientenakte erinnere “fatal” an das Scheitern der vergangenen Jahre, als “völlig unrealistische Zeithorizonte” genannt worden seien, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der “Neuen Osnabrücker Zeitung”.
In der Realität der deutschen digitalen Infrastruktur arbeite man mit Lösungen “aus der informationstechnologischen Steinzeit, wie zum Beispiel mit Konnektoren, die die Praxen gerade erneut für viel Geld austauschen mussten”. Es gebe nicht miteinander kommunizierende Praxisverwaltungssysteme, ganz zu schweigen von der fehlenden Anbindung der Kliniken, beklagte Gassen. Das bisherige Scheitern der Digitalisierung im Gesundheitswesen liegt nach den Worten des Kassenärztechefs daran, dass es “schlicht keine vernünftigen, funktionierenden, skalierbaren softwarebasierten Lösungen gibt, die die Arbeit in den Praxen erleichtern, statt sie zu behindern”. Zwar sicherte er Lauterbach zu, “konstruktiv” an einer funktionierenden Lösung für die elektronische Patientenakte mitzuarbeiten; “wir lehnen aber unreife und unabgestimmte Konzepte ab”, sagte Gassen der NOZ.
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