Angststörungen und wie sie besiegt werden können

Sie kommen aus dem Nichts, sorgen für Todesangst, Hilflosigkeit und ein Gefühl, als würde man das Ganze nicht in der Realität erleben – Panikattacken. Sie lassen das Herz bis zum Hals schlagen und gipfeln schließlich in der Angst, einen Herzinfarkt zu erleiden und daran zu sterben. Ein echter Herzinfarkt kann zum Tod führen, eine Panikattacke aber nicht, sie findet im Kopf statt und kann besiegt werden.

Eine häufige Erkrankung

Angststörungen und Panikattacken gehören zu den psychischen Erkrankungen, die in besonders häufig vorkommen. Gut 14 Prozent der Bevölkerung, zwölf Millionen Menschen, leiden unter einer Angststörung mit Panikattacken, die behandelt werden muss. Frauen trifft es dabei deutlich häufiger als Männer und die Mehrzahl der Betroffenen ist fest davon überzeugt, dass sich dahinter die Symptome einer organischen Krankheit verbergen. Dies ist jedoch nur in seltenen Fällen tatsächlich so, grundsätzlich ist eine Panikattacke harmlos. Aber sie ist sehr unangenehm und die Betroffenen fragen sich: Wie kann er aussehen, mein Weg aus der Angst? Wie kann ich das starke Schwitzen, das Herzrasen, das Schwindelgefühl, die weichen Knie und das Engegefühl wieder loswerden?

Die Angst hat viele Gesichter

Angst ist nicht gleich Angst, es gibt verschiedene Formen der Angststörung, die in einer Panikattacke ihren Höhepunkt findet. Handelt es sich um eine Agoraphobie, dann tritt die Angst immer an Orten auf, wo es vermeintlich keine Möglichkeit zur Flucht gibt. So etwas kann in einem Bus, im Zug oder noch ausgeprägter, in einem Flugzeug sein. Bei einer sozialen Phobie haben die Betroffenen Angst, sich vor anderen Menschen zu blamieren oder negativ beurteilt zu werden. Bei einer Panikstörung treten plötzlich Panikattacken auf, die für eine massive Angst mit Herzrasen, starkem Zittern und Schwitzen sorgen. Wer sich ständig Sorgen macht, obwohl es dazu keinen Grund gibt, leidet unter einer generalisierten Angststörung.

Erste Hilfe bei Panikattacken

Obwohl jede Panikattacke eine Herausforderung ist, es gibt einfache, aber wirksame Mittel, sich selbst kurzfristig wieder in den Griff zu bekommen. Zunächst ist es sehr wichtig, Ruhe zu bewahren und ruhig weiterzuatmen. Jeder Betroffene sollte sich dabei bewusst machen, dass sein Leben nicht in Gefahr ist. Hilfreich kann es auch sein, sich auf einen bestimmten Gegenstand oder vielleicht auf ein Lied zu konzentrieren, das keine Angst auslöst. Sinnlos ist der Versuch, gegen die Panikattacke anzukämpfen, er macht alles nur noch schlimmer. Bewährt hat sich die sogenannte 4-7-8-Atmung. Langsam durch die Nase einatmen und dabei bis vier zählen, den Atem anhalten und bis sieben zählen. Während des Ausatmens durch den Mund wird dann bis acht gezählt. Die Übung beruhigt das Nervensystem und vermittelt das Gefühl, die Kontrolle wiederzuerlangen.

Fazit

Jeder Mensch hat schon einmal Angst gehabt, denn Angst ist ein natürliches Gefühl. Sie schützt vor Gefahren, sie macht den Menschen umsichtig, erhöht die Leistungsfähigkeit und kann Situationen durchaus positiv beeinflussen. Aber wenn Angst und sogar Panik den Alltag bestimmen, muss sie behandelt werden. Treten die Panik- und Angstattacken jedoch öfter und in einem immer kürzer werdenden Zeitraum auf, dann müssen sie ärztlich behandelt werden. Ein Psychologe kann hier mit Gesprächen, Therapien oder kurzfristig auch mit Medikamenten weiterhelfen. Selbsthilfegruppen sind ebenfalls eine gute Idee, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Bild: @ depositphotos.com /  photographee.eu

Angststörungen und wie sie besiegt werden können

Ulrike Dietz
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