München: Die Einzelhändler von Lebensmitteln bleiben am stärksten von Lieferengpässen betroffen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervor.
Im Februar meldeten 86 Prozent der befragten Unternehmen entsprechende Probleme, nach 96 Prozent im Januar. “Schwierige Verhandlungen zwischen Herstellern und Händlern um Preise und Konditionen bei Lebensmitteln waren zuletzt eine wichtige Ursache für Lücken in den Regalen”, sagte Ifo-Handelsexperte Patrick Höppner am Dienstag. “Lebensmittelhersteller können Lieferstopps als Druckmittel in diesen Verhandlungen nutzen, während Händler ihrerseits von der Möglichkeit Gebrauch machen, Produkte bestimmter Hersteller zeitweilig aus dem Sortiment zu nehmen.” Im Einzelhandel insgesamt sind 53,5 Prozent der befragten Unternehmen von Engpässen betroffen, nach 57 Prozent im Januar.
“Hohe Nahrungsmittelpreise beeinflussen derzeit das Einkaufsverhalten im Lebensmitteleinzelhandel stark”, sagte Höppner. Viele Verbraucher kauften preissensitiver ein und seien auf der Suche nach guten Angeboten eher bereit, mehrere Geschäfte aufzusuchen und Einkäufe aufzuteilen. “In der Tendenz werden daher die Standorte des Lebensmitteleinzelhandels besser besucht.” Nur 18 Prozent der Lebensmitteleinzelhändler meldeten für das vierte Quartal 2022 eine niedrige Kundenfrequenz.
Das ist der geringste Wert seit dem Jahr 2020. Abseits der Lebensmittel sind die Engpässe insbesondere im Fahrradhandel stark zurückgegangen: Nur noch gut jeder vierte Händler ist betroffen. Noch im Juni 2022 gab es keinen Fahrradhändler, der keine Lücken in den Regalen meldete. “Für viele Sport- und Outdoorprodukte geht die bis in das Jahr 2022 pandemiebedingt starke Nachfrage wieder zurück, sodass sich auch Lieferprobleme wieder abschwächen”, sagte Höppner.
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Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch dts Nachrichtenagentur |
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