Aufregung an der Börse um eine neue Corona-Aktie

macht selbst vor den Finanzplätzen dieser Welt nicht Halt, besonders wenn es um einen neuen Impfstoff geht. Immer mehr Anleger haben eine brandneue Impfstoff-Aktie ins Visier genommen: Valneva. Allein am vergangenen Montag wurden die des Konzerns zeitweise mit 45 Prozent ins Plus gebracht.

Eine neue Zulassung

Die Aktie sank zwar wieder auf 22 Prozent, aber innerhalb des letzten Monats stieg sie um fast 70 Prozent. Was ist der Grund für diesen Hype? Das französisch-österreichische hat in Großbritannien einen Antrag auf die Zulassung für einen neuen Impfstoff gegen Corona gestellt. Dies ist nicht weiter spektakulär, aber im Unterschied zu den bisherigen Impfstoffen wie etwa von Biontech und Moderna, setzt Valneva bei seinem Vakzin nicht auf die bekannte mRNA-Technik, sondern auf einen Totimpfstoff.

Ein bewährtes Mittel

Die sogenannten Totimpfstoffe sind nicht neu, sie haben sich in der Vergangenheit schon öfter bewährt. Zum Einsatz kommen sie bei der alljährlichen Grippe oder bei Hepatitis. Jetzt wird vermutet, dass viele, die der Impfung bisher eher skeptisch und kritisch gegenüberstanden, sich mit diesem Mittel impfen lassen. Die Voraussetzung ist natürlich, dass der Impfstoff überhaupt die erhoffte Zulassung bekommt. In Großbritannien wird der Valneva-Impfstoff bereits in einer Phase-3- eingehend untersucht. Mit Ergebnissen ist jedoch erst frühestens Anfang des nächsten Quartals zu rechnen, so der Konzern. Das Unternehmen möchte die Zulassung noch in diesem Jahr für Großbritannien erreichen, damit danach schnell die Zulassung für die EU folgen kann.

Viel weniger wert

Ein Grund für den heftigen Anstieg der Aktien sind nicht nur die bewährten Totimpfstoffe. Der Hype auf diese Aktien wird auch dadurch befeuert, da Valneva mit 1,6 Milliarden sehr viel weniger wert ist als die anderen Entwickler von Impfstoffen. Im Vergleich zu Biontech ist Valneva ein Zwerg, denn Biontech kommt auf eine Marktkapitalisierung von 73,4 Milliarden Euro, Moderna sogar auf doppelt so viel. Für die Anleger heißt es jetzt abwarten, ob es mit der Zulassung in Großbritannien klappt oder nicht. Zwischenzeitlich ist der Preis für die Aktie wieder gesunken. Wer jetzt clever ist, kauft nicht zu viel und wartet ab. Kommt die Zulassung wie geplant, dann hat sich der Kauf gelohnt, kommt sie jedoch nicht, dann geht nicht zu viel Geld verloren.

Bild: @ depositphotos.com / denisismagilov

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Ulrike Dietz
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