Cyberversicherung? Nein danke!

Im Zeitalter von Datendiebstahl, Sabotage, Wirtschaftsspionage und Hackern sollte der vor Angriffen vor allem für Unternehmen eine Selbstverständlichkeit sein. Schutz bietet unter anderem eine Cyberversicherung. Etwas verwunderlich ist daher, dass nur jedes siebte Unternehmen in eine solche Versicherung hat. Zwar haben rund 43 Prozent schon einmal darüber nachgedacht, eine Cyberversicherung abzuschließen. Tatsächlich wappnen sich aber nur 14 Prozent gegen viele Risiken und Gefahren, die im lauern. Selbst wenn die Nachfrage steigt, die Sicherheit bleibt weiter auf einem sehr niedrigen Niveau.

Viele sind nur interessiert

Der Branchenverband Bitkom wollte genau wissen, wie es in den deutschen Unternehmen um die Sicherheit im Netz bestellt ist. Bitkom startete eine repräsentative unter 503 Geschäftsführern und Sicherheitsbeauftragten, die in deutschen Unternehmen tätig sind. Nur 14 Prozent der Befragten hat eine Cyberversicherung, die unter anderem für die finanziellen Folgen aufkommt, wenn die Daten des Unternehmens einem Diebstahl zum Opfer fallen. Die Versicherung ist auch zuständig, wenn es zu einem IT-Betriebsunfall oder anderen Cyberrisiken kommt. Die Nachfrage nach einer solchen Versicherung ist jedoch gestiegen, denn vor zwei hatten nur elf Prozent eine Cyberversicherung. 13 Prozent planen, eine Versicherung abzuschließen und 30 Prozent diskutieren darüber. Die Unternehmen sind sensibilisiert, aber es gibt trotzdem viele Unternehmen, die kein Interesse an einer Cyberversicherung haben.

Hohe Schäden

Wie wichtig eine Cyberversicherung ist, das zeigen die neusten Zahlen der Polizei zum Thema Internetkriminalität. Die Attacken aus dem Netz haben in den letzten beiden Jahren einen Schaden von 43 Milliarden Euro angerichtet. Mittlerweile klagen sieben von zehn der befragten Unternehmen, dass man sie bereits angegriffen hat. Eine Cyberversicherung ist aufgrund dessen eine sehr sinnvolle Ergänzung für das Risikomanagement. Nur die Unternehmen, die hier gut aufgestellt sind, müssen sich weniger Sorgen machen, sie sind im Ernstfall gut abgesichert. Nach der Umfrage von Bitkom sind es vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, die mit einer Cyberversicherung wenig anzufangen wissen. Die großen Unternehmen sind da schon deutlich besser aufgestellt und nehmen die Gefahren, die im Netz lauern, sehr ernst.

Die Zahlen sprechen für sich

Bei kleinen Firmen, die zwischen zehn und 99 Mitarbeitern haben, sind es nur magere zehn Prozent, die eine Cyberversicherung haben. Die restlichen 90 Prozent verlassen sich auf ihr Glück und hoffen, das nichts passiert. Etwas besser sieht es bei den mittleren Unternehmen aus, bei denen zwischen 100 und 499 Menschen arbeiten. Hier sind es immerhin 23 Prozent der Firmen, die eine Cyberversicherung haben. Bei den Unternehmen, die mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen, leisten sich 32 Prozent eine Versicherung, die vor Angriffen auf dem Netz schützt. Bei den ganz großen Konzernen sind es wie schon erwähnt, nur noch 14 Prozent.

Eine Cyberversicherung kann jedes Unternehmen vor einem großen finanziellen Schaden bewahren. Hackerangriffe und Industriespionage sind heute keine Seltenheit mehr, aber trotzdem sehen viele Unternehmen die direkten Gefahren nicht oder wollen sie einfach nicht sehen. Meist kommt die Erkenntnis, wie wichtig eine solche Versicherung ist, erst wenn es bereits zu spät ist. Eine Cyberversicherung besteht aus vielen unterschiedlichen Bausteinen, die sich jedes Unternehmen nach Belieben individuell zusammenstellen kann. Das macht diese wichtige Versicherung auch zu einem Sparmodell, das kein Vermögen kostet.

Bild: © Depositphotos.com / putilich

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Ulrike Dietz
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