Berlin: Die Bundesregierung will Tierversuche in Deutschland auf ein “unerlässliches Mindestmaß” reduzieren und zugleich die Entwicklung von Alternativmethoden vorantreiben.
Geplant sei, zu diesem Zweck einen strategischen Ansatz unter enger Einbindung von Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Tierschutzorganisationen sowie der fachlich betroffenen Bundesministerien zu entwickeln, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag mit. Dazu treffen sich Vertreter dieser Bereiche am Montag und Dienstag in Berlin zu einer Auftaktveranstaltung.
“Wir wollen Tierversuche wo immer möglich überflüssig machen oder zumindest die Zahl der Versuchstiere deutlich reduzieren”, sagte Staatssekretärin Ophelia Nick (Grüne). “Dafür brauchen wir Alternativmethoden, die auch in der Praxis funktionieren.” Das sei der Ansatz, den man mit der “Reduktionsstrategie” verfolge.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung soll der Prozess für die Erarbeitung der Strategie mit Teilnehmern aus den Bereichen biomedizinische Grundlagenforschung, regulatorische Pharmakologie und Toxikologie sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung gestartet werden. Zu diesen Schwerpunktthemen sollen Arbeitsgruppen gebildet werden, die sich im Nachgang mit der Erarbeitung von Konzepten für eine Reduktionsstrategie zu Tierversuchen auseinandersetzen. Geplant ist laut Ministerium, im ersten Halbjahr 2025 ein finales Konzept vorzulegen.
Nach Angaben der Bundesregierung ist die Zahl der in Deutschland verwendeten Versuchstiere in den vergangenen Jahren stetig gesunken: 2022 im Vergleich zum Vorjahr um etwa sieben Prozent. Insgesamt wurden vor zwei Jahren rund 1,73 Millionen Wirbeltiere und Kopffüßer in Tierversuchen eingesetzt – das waren rund 134.000 Tiere weniger als 2021.
Laut der Statistik handelt es sich bei rund 79 Prozent der 2022 eingesetzten Versuchstiere um Mäuse und Ratten. Bei Mäusen (1.248.790 Tiere) war im Vergleich zum Vorjahr (1.342.779 Tiere) ein deutlicher Rückgang festzustellen. Auch die Zahl der Ratten (109.936 Tiere) ging im Vergleich zu 2021 (135.022 Tiere) stark zurück, genauso wie die Zahl der eingesetzten Katzen (538 Tiere im Vergleich zu 862 im Jahr 2021). Allerdings wurden mehr Hunde (2.873 Tiere im Versuch) im Vergleich zum Vorjahr (2.657 Tiere im Versuch) verwendet.
Quellenangaben
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch dts Nachrichtenagentur |
Bildhinweis: | Landwirtschaftsministerium (Archiv), via dts Nachrichtenagentur |
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