Großer Bahnhof auf dem Berliner Flughafen für zwei ganz besondere Gäste aus dem fernen China. Pünktlich auf die Minute sind Meng Meng und Jiao Qing mit einer Sondermaschine der Lufthansa eingetroffen und wurden herzlich begrüßt. Sie durften sogar auf einem Spezial-Terminal ausrollen, was sonst nur hohen Staatsgästen vorbehalten ist oder Mark Zuckerberg, der auch auf diesem Terminal ankam. Aber Meng Meng, zu deutsch „Träumchen“ und Jiao Qing, das „Schätzchen“, sind eben auch etwas ganz Besonderes.
Einfach mal nichts tun
Große Pandas, zu denen „Schätzchen“ und „Träumchen“ gehören, sind Vegetarier und sie tun den ganzen Tag eigentlich nichts, außer an Bambussprossen zu kauen. Wenn sie nicht gerade vom Bambus naschen, dann verdauen sie und mit diesem etwas langweiligen Tagesablauf haben es die beiden Bären auf ein stattliches Gewicht von 120 Kilogramm gebracht. Während des 15 Stunden dauernden Fluges, der übrigens von einem Tierarzt und zwei Tierpflegern begleitet wurde, haben „Träumchen“ und „Schätzchen“ die Hälfte ihres Gewichts an Bambussprossen verdrückt. Entsprechend müde waren die beiden dann nach der Ankunft und gucken recht lustlos aus ihren Käfigen.
Eine ganz große Show
Einen Staatsgast kann man nicht mit mehr Tamtam empfangen. Die Feuerwehr sorgte für eine riesige Fontäne, die Pressefotografen traten sich im Gedränge auf die Füße, zwei Fernsehsender hatten Live-Bilder und der Oberbürgermeister persönlich nahm die beiden Bären in Empfang. Warum wird eigentlich ein solcher Aufwand betrieben? Wenn der Berliner Zoo zwei Braunbären bekommt, dann steht kein Mensch am Flughafen, um sie zu empfangen. Vielleicht deshalb, weil der Panda das Wappentier des WWF ist, vielleicht aber auch, weil es nur noch 2000 dieser Bären auf der Welt gibt.
Viele Besucher
Der Berliner Zoo rechnet mit Besucherrekorden, wenn „Schätzchen“ und Träumchen“ endlich in ihrem neuen Zuhause angekommen sind. Der Zoodirektor nennt die Pandas seine „Flaggschiff-Tiere“, die sich günstig auf die Einnahmen des Zoos auswirken. Allerdings muss man in diesem Zusammenhang auch die Gegenrechnung aufmachen, denn umsonst haben die Chinesen die Pandas dem Berliner Zoo nicht überlassen. So kostet die Leihgebühr eine Million Euro im Jahr, und das für die Dauer von 15 Jahren. Dazu kommt neben einem künstlichen Wasserfall im Gehege auch ein OP-Saal speziell für Pandas, und sogar ein Forschungslabor wurde eingerichtet. Alles in allem bekommen „Schätzchen“ und „Träumchen“ die mit Abstand luxuriöseste und teuerste Anlage, die je ein Panda in einem europäischen Zoo hatte.
Bild: © Depositphotos.com / leungchopan
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