Kim Jong-un kann es einfach nicht lassen. Pünktlich zum amerikanischen Unabhängigkeitstag schickt der nordkoreanische Diktator eine Langstreckenrakete auf die Reise, die was ihre Reichweite angeht, problemlos in Alaska landen könnte. Sie stürzte zwar ins Meer vor der Küste Japans, aber in den USA ist man hellhörig geworden und fragt sich: Wo kauft Nordkorea seine Raketen? Aber nicht nur die USA, auch die Nachbarländer Japan und China stellen sich diese Frage, denn Nordkorea ist nicht in der Lage, Raketen dieser Art selbst zu entwickeln.
Nur bis nach Alaska
6700 km weit kann die Rakete fliegen und damit Alaska erreichen, aber weder Hawaii noch die USA könnten getroffen werden. Zwar gehört Alaska als 49. Staat zu den USA, aber das Land ist sehr dünn besiedelt und das ist für Amerika wenigstens ein schwacher Trost. Was aber Sorgen macht, ist die Tatsache, dass Nordkorea eine seiner großen Raketen schon zum zweiten Mal erfolgreich an den Start gebracht hat. Das wiederum nährt den Verdacht, dass die Rakete schon mal erprobt wurde und dass sie aus ausgereifter Technik besteht. Aber wer hat diese Technik entwickelt und wo wurde die Rakete erprobt? Wichtig ist es, in diesem Zusammenhang auch zu wissen: Wer hat sie Kim Jong-un anvertraut?
Es ist kompliziert
Eine Langstreckenrakete dieser Bauart zu entwerfen, ist sehr kompliziert und wenn Nordkorea die Rakete unterirdisch erprobt hätte, dann wäre das sehr wahrscheinlich nicht lange verborgen geblieben. Es gab jedoch keine entsprechenden Berichte, genauso wenig, dass der Diktator die Waffen importiert hat. Unbemerkt wäre es nur möglich, wenn es sich um Raketen mit flüssigem Treibstoff handelt, aber eine Rakete, die so weit fliegen kann, muss eine Feststoffrakete sein und diese kann nicht einfach so in ihre Einzelteile zerlegt werden. Die Grenzen des streng isolierten Landes sind überschaubar, denn nach China und Russland gibt es nur vier Bahnstrecken sowie gut ein Dutzend sehr einsame, aber gut einsehbare Straßenübergänge.
Wer kommt infrage?
Die westlichen Geheimdienste haben Nordkorea und seine Aktivitäten gut im Blick, aber es gibt eine Hypothese, die möglich wäre. Vielleicht haben Taiwan, Hongkong oder China Nordkorea nicht nur die nötigen Blaupausen, sondern auch gleich die passenden Fabriken geliefert, um Langstreckenraketen bauen zu können. Auf Bildern waren Maschinen mit dem Aufdruck des Schweizer Technologiekonzern ABB zu sehen, aber ABB unterhält keine Beziehungen zu Nordkorea. Aber wer dann?
Bild: © Depositphotos.com / Allexxandar
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