Bertelsmann geht mit Majorel an die Börse

Falls Börseninsider behalten, dann sind die Pläne des Medienunternehmens Bertelsmann, mit dem Callcenter-Betreiber Majorel an die zu gehen, jetzt sehr konkret. Der Betreiber der Callcenter strebt offensichtlich ein Listing an der Euronext, der Börse in Amsterdam an. Dies soll bis Ende des Jahres geschehen sein, teilte das jetzt mit.

Die Pläne sind bekannt

Seit 2019 gehört Bertelsmann die Hälfte des Callcenter-Betreibers Majorel, der Eigentümer der anderen Hälfte ist die Saham-Gruppe aus Marokko. Die Pläne, die Bertelsmann-Tochter an die Börse zu bringen, sind nicht ganz so neu, schon seit mehr als vier Wochen sind die IPO-Pläne bekannt. Gehalten werden die dabei von beiden Eigentümergruppen und vor allem den institutionellen Anlegern angeboten. Darüber hinaus soll ein „angemessener Streubesitz“ eine möglichst attraktive Handelsliquidität darstellen. Das Unternehmen aus Rheda-Wiedenbrück bleibt selbst nach der privaten Platzierung der strategische Aktionär bei Majorel, jedoch immer zusammen mit dem Partnerunternehmen aus Nordafrika.

Eine dynamische Entwicklung

Seit seiner Gründung im Jahre 2019 hat sich der Callcenter-Betreiber Majorel sehr dynamisch entwickelt. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist der Umsatz des Unternehmens um mehr als 35 Prozent gewachsen. Das Dienstleistungsunternehmen Majorel ging 2019 aus der Fusion der Callcenter-Aktivitäten der Bertelsmann-Tochter Arvato und des Callcenter-Betreibers Saham aus Marokko hervor. Inzwischen ist das Unternehmen auf allen fünf Kontinenten tätig, mittlerweile mit mehr als 63.000 Mitarbeitern in insgesamt 31 Ländern. 8000 Mitarbeiter hat die Tochterfirma von Bertelsmann allein in Deutschland.

Viele globale Kunden

Majorel hat weltweit 400 Kunden, zu denen auch einige bekannte Technologieunternehmen gehören. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Luxemburg und eine der Hauptaufgaben besteht darin, für die jeweiligen Auftraggeber deren Beziehungen zu ihren Kunden überall auf der Welt zu managen. International wird dieses Geschäftsfeld auch Customer Experience oder kurz nur CX genannt. Der Dienstleistungs- und Medienkonzern Bertelsmann wollte sich noch dazu äußern, welchen Anteil an Majorel das Unternehmen künftig halten möchte. Betont wurde aber das Engagement, zugleich werden weitere Zukäufe in Aussicht gestellt. Nach den Worten von Bertelsmann-Chef Thomas Rabe bleibt der Callcenter-Betreiber Majorel auch in der Zukunft ein fester Bestandteil des Global Services von Bertelsmann. Für Thomas Mackenbrock, den Chef von Majorel, ist der Gang an die Börse nur der nächste, logische Schritt.

Bild: @ depositphotos.com / Seamartini

Bertelsmann geht mit Majorel an die Börse

Ulrike Dietz
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