Burnout – Modekrankheit oder ernst zu nehmendes Leiden?

Burnout – das klingt nach einer neuer Modekrankheit, die sich Manager nehmen, um ein wenig Abstand vom stressigen Alltag zu bekommen. Das Burnout-Syndrom steht für Erschöpfung, für eine Krise und auch einen Zustand, in dem die Betroffenen ihr Leben nicht mehr in den Griff bekommen. Aber anders als bei einer Depression ist der Burnout nicht mit Begriffen wie Schwäche und einer kranken Seele belegt, es hat vielmehr den Anschein, als wäre Burnout schick und eine Krankheit, die zur modernen Zivilisation wie selbstverständlich dazugehört.

Der Auslöser für den Burnout

Eine neue hat sich jetzt mit den einzelnen Phasen des Burnout beschäftigt und kommt zu dem Schluss, dass Burnout vielfach dann auftritt, wenn die Betroffenen voller und mit viel Tatendrang in einen neuen Lebensabschnitt starten. In diesen Neustart wird viel investiert, vor allem aber Kraft, Hoffnung und Konzentration. Was erfolgreich beginnt, kommt oft schon nach wenigen Wochen an einen Tiefpunkt. Die Energie ist verbraucht und die Leistungsfähigkeit ist erschöpft. Es fällt immer schwerer, eine konstant gute Leistung zu erbringen und die Betroffenen finden sich in einem Kampf zwischen den eigenen Bedürfnissen und den Erwartungen wieder, die andere haben.

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Ein Konflikt, der krank macht

Die meisten Menschen, die an einem Burnout erkranken, stellen die eigenen Bedürfnisse zurück und versuchen verzweifelt, die Erwartungen zu erfüllen, die andere Menschen in sie setzen. Die Folgen dieses Denken und Handelns sind sehr schnell zu sehen: Enttäuschungen, wiederholte Misserfolge und schließlich das Gefühl, auf ganzer Linie versagt zu haben. Das führt wiederum in eine Depression und damit auch in ein Burnout. Der ganz normale Alltag wird mehr und mehr zu einer Belastung, die irgendwann nicht mehr zu ertragen ist. Das Leben erscheint zunehmend schwerer, die Betroffenen fühlen sich leer, sie haben keinen Antrieb mehr und dann beginnt ein wahrer Teufelskreis, aus dem das Aussteigen immer schwieriger wird.

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Burnout – Modekrankheit oder ernst zu nehmendes Leiden?

Ulrike Dietz