Warum der 11.11. in China alle Shopping-Rekorde bricht

Am 11. November befindet sich in einem Kaufrausch, der erneut alle Rekorde brechen wird. Im Reich der Mitte ist an diesem Tag der sogenannte „Singles Day“. Den Tag nutzen nicht nur alleinstehende Damen und Herren, um die Kreditkarte zum Glühen zu bringen. In ihrem Kaufverhalten sind die Chinesen nicht mit den Europäern zu vergleichen, denn für sie haben Zahlen eine bestimmte Bedeutung. Wenn diese Zahlen dann auch noch im Kalender stehen, ist das immer etwas Besonderes.

Möglichst günstig viel einkaufen

Nach dem chinesischen Kalender ist der 20. Mai, aber auch der 14. Februar ein besonderer Tag. Haben der Tag und der Monat die gleiche Zahl, ist das einen Feiertag wert. Am 11.11. ist es wieder mal so weit. Die jungen Chinesen unter 40 verknüpfen mit diesem 11. November die Aussicht, möglichst viel, möglichst günstig einzukaufen. An diesem Tag gibt es den weltweit höchsten Shopping-Umsatz, denn an keinen anderen Tag wird so viel Geld ausgeben. Erfunden hat den „Singles Day“ ein Onlinehändler, und zwar bereits 2009. Die Firma mit dem märchenhaften Namen „Alibaba“ hatte die Idee, die Konstellation der Zahlen zu nutzen, um so ein besseres Geschäft zu machen. Die Rechnung ging auf, auch wenn die Idee ein wenig gewagt war. Der „Singles Day“ liegt zwischen dem chinesischen Nationalfeiertag und , zwei Feiertage, für die die Chinesen gerne viel Geld ausgeben.

Extreme Rabatte

Die „1“ steht alleine da und ist die Einzige. Sie steht aber auch für Single und wenn dazu noch viermal die „4“ kommt, müssen die Chinesen diesen Tag einfach nutzen, um Geld auszugeben. „Alibaba“ bietet an jedem 11.11. extreme Rabatte auf viele seiner Artikel an. Das zieht die Menschen magisch an, denn die Chinesen lieben nichts so sehr wie sie Aussicht darauf, Schnäppchen zu ergattern. Hohe Rabatte sind eine sichere Bank für alle Händler, die am 11. November Geld wollen. Der 11.11. ist in China der Tag zum Einkaufen und das verlangt eine gute Vorbereitung. Lange vor diesem denkwürdigen Datum fertigen die Menschen in China seitenlange detaillierte Einkaufslisten an und schreiben die aktuellen hinter den jeweiligen Artikel. In der Regel stehen Kleidung und Unterhaltungselektronik, Spielwaren, Blumen und Lebensmittel auf den Einkaufslisten. In vielen Familien wird für das ganze Jahr im Voraus eingekauft. Es landen nicht nur drei, sondern 80 gleiche Artikel im Warenkorb.

Start ist um Mitternacht

Pünktlich um Mitternacht beginnt der rekordverdächtige Einkaufstag in China. Millionen Menschen schlafen in dieser Nacht nicht, sie haben ihre Pay-Konten bei „Alibaba“ geladen und alle PCs, Smartphones oder Tablets im Haushalt sind startklar. Jedes Familienmitglied ist für mehrere Accounts zuständig und eine Sekunde nach Mitternacht geht es dann endlich los.

Die Preise am „Singles Day“ sind bis zu 80 Prozent gesenkt und da heißt es schnell sein. Bei vielen Artikeln beschränken sich die Angebote auf 100 oder 150 Stück. Wer besonders schnell tippen kann, ist hier klar im Vorteil. Obwohl das Internet in China hervorragend ausgebaut ist, kommt es immer mal wieder zu Abstürzen. Das führt zu großer Anspannung, zu Nervosität, zu Aggressionen und nicht selten sogar zu handfesten Streitigkeiten in der .

Bild: © Depositphotos.com / Yganko

Warum der 11.11. in China alle Shopping-Rekorde bricht

Ulrike Dietz
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