Berlin: Die Bundesregierung baut ihren Anteil an der Commerzbank überraschenderweise aus. Sie muss dafür keine neuen Aktien kaufen, sondern es reicht, dass sie im Rahmen eines gerade laufenden Aktienrückkaufprogramms der Bank keine Papiere veräußert, berichtet das “Handelsblatt” (Donnerstagausgabe).
“Der Bund beteiligt sich nicht an dem laufenden Aktienrückkaufprogramm der Commerzbank”, sagte eine Sprecherin der Finanzagentur, die die Staatsbeteiligung verwaltet, der Zeitung. Der Staatsanteil dürfte dadurch Finanzkreisen zufolge von 15,75 Prozent auf rund 16,5 Prozent steigen.
Die Entscheidung kommt überraschend: Im Commerzbank-Management hatten laut “Handelsblatt” viele damit gerechnet, dass der Bund im Rahmen des Rückkaufprogramms einige Aktien veräußert und so einen weiteren Anstieg des Staatsanteils verhindert. Die Bank wollte sich zu dem Thema nicht äußern.
Der Bund hatte bereits an einem ersten, 122 Millionen Euro schweren Aktienrückkaufprogramm im Juni 2023 nicht teilgenommen. Dadurch stieg sein Anteil von 15,6 auf 15,75 Prozent. Seit dem 10. Januar läuft nun ein zweites, 600 Millionen Euro schweres Rückkaufprogramm. Der Staat hatte die Commerzbank in der Finanzkrise 2008/2009 mit mehr als 18 Milliarden Euro vor dem Kollaps bewahrt. Die staatlichen Hilfen hat das Institut bereits zurückgezahlt, der Bund ist aber bis heute größter Aktionär.
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