Recherche-Ergebnisse von ZDF und Flip: Adidas trennt sich von “Parley for the Oceans” und stellt Produkte mit …

Mainz:

Recherchen der ZDF-Umweltredaktion und des -Start-ups Flip, das zu und Greenwashing recherchiert, haben ergeben, dass der Sportartikelkonzern Adidas seine langjährige Partnerschaft mit der Umweltschutzorganisation “Parley for the Oceans” beendet und keine weiteren Produkte mit Parley-Ozeanplastik herstellt.

“Greenwashed?” – die neue Doku-Reihe aus der ZDF-Umweltredaktion mit ZDF-Umweltreporter Andreas Stamm, liefert Hintergründe zur Klimakrise und die daraus folgenden Umweltprobleme. Die Pilotfolge, in der ein teilweise aus Meeresplastik gefertigter Adidas-Sneaker unter die Lupe genommen wird, ist am Freitag, 5. April 2024, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek (https://www.zdf.de/dokumentation/greenwashed) abrufbar und am Sonntag, 7. April 2024, um 15.45 Uhr im ZDF zu sehen.

Adidas teilte auf Anfrage mit, man habe entschieden, den Ende des Jahres auslaufenden Vertrag mit “Parley for the Oceans” nicht zu verlängern. Danach wird es laut dem Konzern keine neuen Produkte mit sogenanntem Parley-Ozeanplastik mehr geben. Das neue Nationaltrikot für die Heim-EM 2024 ist anders als das Vorgängermodell zur WM 2022 bereits ohne Ozeanplastik hergestellt. Auch in der begleitenden Werbekampagne ist vom Schutz der Meere keine Rede mehr.

Sneaker aus Plastikmüll

Adidas und “Parley for the Oceans” begannen ihre Partnerschaft 2015 mit einem gemeinsamen Sneaker. Seitdem nutzt Adidas sogenanntes Ozeanplastik, also Plastikabfall aus Küstenregionen, um daraus Kleidung herzustellen. Auch wenn der Anteil der Produkte mit Ozeanplastik am Gesamtsortiment des zweitgrößten Sportartikelherstellers weltweit vergleichsweise gering war, war die Erzählung vom Schutz der Meere durch Plastik- über fast zehn Jahre von großer Bedeutung für die Nachhaltigkeitskommunikation von Adidas. “Wenn wir als Planet und als Menschheit überleben wollen, müssen wir die Plastikflut jetzt in den Griff bekommen. Adidas und Parley haben sich zusammengetan, um der Plastikverschmutzung, die unsere Meere zu zerstören droht, den Kampf anzusagen”, verkündete der Konzern noch 2022.

Missstände in der Lieferkette und Greenwashing beim Marketing

Adidas hatte in der Vergangenheit auch das deutsche Nationaltrikot mit sogenanntem Ozeanplastik gefertigt. Zur Fußball-WM in Katar aber deckte Flip gemeinsam mit der ZEIT Missstände in der Lieferkette und Greenwashing beim des Nationaltrikots auf. Unter anderem fanden die Reporterinnen und Reporter heraus, dass das in Adidas-Produkten verarbeitete Ozeanplastik zum größten Teil nicht aus Sammlungen der Umweltschutzorganisation Parley stammte, sondern aus einer zweiten Lieferkette, die von Adidas selbst organisiert wurde. Der Konzern sammelte dafür Plastik in Thailand und auf den Philippinen, Länder, in denen Parley nach eigener Auskunft nicht tätig war, auch weil dort im sogenannten informellen Sektor Probleme wie Kinderarbeit nur schwer in den Griff zu kriegen sind. Parley-Gründer Cyrill Gutsch zeigte sich schockiert von der Recherche und stellte schon damals die Zusammenarbeit mit Adidas öffentlich in Frage. Adidas betonte, man dulde keine Kinderarbeit. Bei Überprüfungen habe man keine Anzeichen für die Beschäftigung Minderjähriger feststellen können.

Adidas trennt sich von “Parley for the Oceans”

Adidas begründet das Ende der Zusammenarbeit nun damit, dass die Parley-Produkte nur noch einen sehr kleinen Teil des nachhaltigen Angebots von Adidas ausmachten. Zudem arbeite man an zahlreichen Projekten zur Entwicklung nachhaltigerer und klimaschonender Materialien und kooperiere mit mehreren Partnern für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft. So seien im vergangenen Jahr bereits 99 Prozent des verarbeiteten Polyesters recyceltes Polyester.

Damit verabschiedet sich der nach Nike zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt von der Vision, die Verschmutzung der Meere im großen Stil durch die Verwendung von Ozeanplastik zu bekämpfen. Parley-Gründer Cyrill Gutsch will seine Vision dennoch weiterverfolgen und sein Ozeanplastik künftig mit einem chemischen “Tracer” versehen, um die Lieferkette lückenlos nachweisen zu können. Außerdem werde Parley keinen Plastikmüll mehr an Markenpartner übergeben, sondern den Produktionsprozess bis zur Garnherstellung selbst kontrollieren und verantworten.

“Greenwashed?” – neue ZDF-Doku-Reihe

Flip berichtet am 5. April 2024 unter https://letsflip.de ausführlich über das Ende der Partnerschaft zwischen Adidas und Parley. Das ZDF sendet am Sonntag, 7. April 2024, um 15.45 Uhr die Pilotfolge des neuen ZDF-Formats “Greenwashed?”. Die Reportage ist vorab in der ZDFmediathek zu sehen.

Die Sendung wird mit Untertiteln angeboten.

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“Greenwashed?” in der ZDFmediathek (https://www.zdf.de/dokumentation/greenwashed)

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Quellenangaben

Bildquelle: Ein mit Plastik vermüllter Strand auf den Malediven. / Nur für diese Sendung inkl. SocialMedia / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/7840 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.
Textquelle: ZDF, übermittelt durch news aktuell
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