Weitere Medizintechnik-Partnerschaft: Bosch und R-Biopharm stärken Analyseplattform Vivalytic

Waiblingen:

– Bosch und R-Biopharm investieren zusammen 150 Millionen Euro in die Entwicklung neuer PCR-Tests und in den Vertrieb.

– Neuartige BioMEMS-Technologie soll bei der Entwicklung eines PCR-Tests für multiresistente gramnegative Bakterien (MRGN) eingesetzt werden.

– BioMEMS-Chip ermöglicht das zeitgleiche Testen auf bis zu 250 genetische Merkmale in teils weniger als 15 Minuten.

Innovativ, dynamisch und wachsend – so lässt sich der -Markt beschreiben. Bosch sieht die Medizintechnik als strategisches Wachstumsfeld und will den Bereich Bosch Healthcare Solutions mit Sitz in Waiblingen ausbauen. Für die universelle, vollautomatisierte molekulardiagnostische Analyseplattform Vivalytic hat Bosch nun eine neue Partnerschaft mit dem deutschen Unternehmen für Diagnostiklösungen R-Biopharm geschlossen. Beide Unternehmen investieren bis zum Ende des Jahrzehnts insgesamt 150 Millionen Euro. Innerhalb der strategischen Entwicklungs- und Vertriebspartnerschaft wollen die Partner neue In-vitro-Diagnostik-Tests für die Vivalytic-Plattform entwickeln – darunter einen PCR-Test für multiresistente Bakterien auf Basis der neuartigen Bosch BioMEMS-Technologie – sowie den Vertrieb stärken.

“Wir bauen die Medizintechnik als strategisches Wachstumsfeld aus. Der Markt ist attraktiv für uns, denn wir können unsere langjährigen Kompetenzen und Erfahrungen aus Forschung und Entwicklung von Mikrochips, der Molekulardiagnostik und Miniaturisierung sowie unser Fertigungswissen einbringen”, sagt Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch. “In der Medizintechnik sind Partnerschaftsmodelle ein attraktiver Weg, um Produktzyklen zu beschleunigen und Vertriebswege in diesem dynamischen, innovativen Markt zu erschließen”, ergänzt er. Der Markt für sogenannte Point-of-Care Molekulardiagnostik wird als zukünftiger Milliardenmarkt eingeschätzt. Bis 2030 streben Bosch Healthcare Solutions und R-Biopharm einen Umsatz im mittleren dreistelligen Millionenbereich ein.

Die R-Biopharm-Gruppe mit Sitz in Darmstadt hat langjährige Expertise in der Klinischen und Diagnostik. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über weltweit gut etablierte Vertriebskanäle sowie Kenntnisse in den relevanten Märkten. “Unsere Partnerschaft mit Bosch Healthcare Solutions markiert einen bedeutenden Meilenstein bei der Umsetzung der Wachstumsstrategie im Bereich der Klinischen Diagnostik der R-Biopharm Gruppe”, erklärt Dr. Frank Apostel, Vorstand Sales & Marketing für die Bereiche Klinische Diagnostik und Nutrition Care bei R-Biopharm. “Dank der fortschrittlichen Technologien möchten wir gemeinsam dem Ziel näherkommen, mit exzellenten Produkten und Lösungen bei der Bekämpfung von Krankheiten und Entwicklung von Medikamenten maßgeblich mitzuwirken”, ergänzt er.

Partnerschaftsziele: Entwicklung neuer PCR-Tests und Stärkung Vertrieb

Ein Entwicklungsziel innerhalb der zehnjährigen Partnerschaft ist ein Test für multiresistente gramnegative Bakterien (MRGN), der mit der innovativen und neuartigen BioMEMS-Technologie von Bosch umgesetzt werden soll. Die steigende Anzahl an Erkrankungen, die durch multiresistente Bakterien ausgelöst werden, stellt das Gesundheitswesen vor Herausforderungen: Im Jahr 2019 starben unter Beteiligung einer bakteriellen Resistenz weltweit 4,95 Millionen Menschen. In Europa treten jährlich mehr als 670 000 Infektionen durch antibiotikaresistente Bakterien auf. In den letzten Jahren sind sie ein Problem bei der Behandlung von Patienten in Krankenhäusern geworden – an Orten, wo besonders viele Antibiotika verabreicht werden. Neben den gesundheitlichen Risiken sind auch die finanziellen Belastungen für Hygiene- und Quarantänemaßnahmen im Gesundheitswesen nicht zu unterschätzen.

Vivalytic: Noch schneller und effizienter mit Bosch BioMEMS-Technologie

Der Vivalytic-Analyser ist eine vollautomatisierte, universelle Plattform in der Größe eines Computer-Towers, auf der verschiedene Hersteller einfach und schnell Tests anpassen und umsetzen können. Die Testkartuschen enthalten bereits alle notwendigen Reagenzien. “Wir haben sozusagen ein Labor auf die Größe eines Smartphones geschrumpft”, sagt Marc Meier, Geschäftsführer von Bosch Healthcare Solutions. “Unsere Vivalytic-Plattform wird mit der BioMEMS-Technologie noch effizienter und schneller, indem ein leistungsstarker Silizium-Chip aus Bosch-Entwicklung und -Fertigung das zeitgleiche Testen auf bis zu 250 genetischen Merkmalen (z. B. Erreger) in der Testkartusche vollautomatisiert in teils weniger als 15 Minuten ermöglicht”, ergänzt er. “Damit dringt Bosch mit seinen Partnern in die Nanofluidik vor, bei der sehr geringe Flüssigkeitsmengen im Nanoliter-Bereich verarbeitet werden.” Diese weitere Miniaturisierung stärkt die Vorteile der Vivalytic-Plattform: Die kompakte Größe des Geräts ermöglicht eine schnelle und gezielte Diagnostik am Ort der Probenentnahme – direkt beim Arzt oder im Krankenhaus – ohne den oftmals zeitintensiven Umweg eines Zentrallabors. Die PCR-Tests lassen sich durch medizinisch geschultes Fachpersonal ohne spezielle Laborausbildung durchführen.

Beide Unternehmen wollen weitere PCR-Tests zum Nachweis für Tuberkulose und deren Resistenzen entwickeln. Bosch hat bereits vor wenigen Tagen eine erste Partnerschaft mit dem nordirischen Medizintechnik-Unternehmen Randox Laboratories Ltd. verkündet. Bis zum Ende des Jahrzehnts investieren Bosch mit seinen beiden Partnern rund 300 Millionen Euro in die Weiterentwicklung der Analyseplattform Vivalytic.

Kontakt

Newsroom: Bosch Healthcare Solutions GmbH
Pressekontakt: Thomas Berroth
Marketing & Communication
Thomas.berroth2@de.bosch.com
+49 (0) 160 90437856

Quellenangaben

Bildquelle: Vivalytic Testkartusche und Vivalytic-Analyser
Die Vivalytic-Plattform verspricht eine einfache Anwendung am Ort der Probenentnahme: Ist die Probe entnommen, wird sie in die Testkartusche gegeben. Anschließend wird die Kartusche, die sämtliche für den jeweiligen Test erforderlichen Reagenzien enthält, für die automatisierte Auswertung in den Vivalytic-Analyser eingeführt. Die Bedienung erfordert nur eine kurze Schulung des medizinischen Fachpersonals. Damit ist eine schnelle und gezielte Diagnostik noch am Ort der Probenentnahme – direkt beim Arzt oder im Krankenhaus – ohne den oftmals langen und zeitintensiven Umweg eines Zentrallabors möglich. / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/142767 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.
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