Das gute Geschäft mit der dritten Impfung

Ältere Menschen sind schon sehr früh gegen Corona geimpft worden und nun lässt der Impfschutz wohl allmählich nach. In mehreren Staaten wurde deshalb mit einer Auffrischungsimpfung begonnen. Für BioNTech, Moderna und die anderen Hersteller von Impfstoffen heißt dies: Es winken neue Einnahmequellen.

Die Welt impft weiter

Seit Juli läuft in Israel die dritte Impfrunde, aber nur für besonders gefährdete Menschen über 60 Jahre. Mittlerweile sind die Israelis schon bei der Gruppe der 40-Jährigen angekommen. Ein Fünftel der ist dreimal geimpft. 100 Millionen Auffrischungen planen die USA ab dem 20. September. Hier können sich die Anleger freuen, die von BioNTech/Pfizer halten, denn in den USA wird ausschließlich der Impfstoff dieses Unternehmens verabreicht. In ist mehr als ein Drittel der Bevölkerung noch gar nicht geimpft, für die über 80-Jährigen beginnt aber bereits die dritte Impfrunde. Diese sogenannten „Booster-Impfungen“ werden von der Weltgesundheitsorganisation WHO kritisiert. Die Anleger hingegen reiben sich die Hände, denn sie verdienen mit der dritten Impfung richtig gut.

Neue Umsatzrekorde

Das Geschäft mit den dritten Auffrischungsimpfungen läuft für die Hersteller der Impfstoffe ausgezeichnet, sie können sich über einen neuen Umsatzschub freuen. So hat BioNTech im zweiten Quartal seine Erlöse um 13.000 Prozent auf jetzt 5,3 Milliarden im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Genauso freuen kann sich Moderna, denn hier hat sich der Umsatz auf 4,4 Milliarden Dollar vertausendfacht. Für das nächste Quartal stellt das aus den USA 20 Milliarden Dollar aus Erlösen in Aussicht. Der Branchenriese Pfizer, ebenfalls aus den USA, rechnet sogar mit 33,5 Milliarden Dollar, noch im Mai lag die Prognose bei „nur“ 26 Milliarden Dollar. Der Pfizer-Partner BioNTech strebt einen Umsatz von 15,9 Milliarden Euro an.

Ein Einkommen auf Dauer

Rund drei Milliarden Impfdosen will allein BioNTech noch bis zum Ende des Jahres ausliefern. Im kommenden Jahr sollen es dann, dank der ständigen Auffrischungen, bereits vier Milliarden Dosen sein. Albert Bourla, der Chef von Pfizer, hat schon prophezeit, dass in Zukunft nach einigen Monaten immer wieder eine neue Impfung erforderlich ist, um sich vor Corona zu schützen. Wie bei der Grippe, so sollen sich die Menschen jedes Jahr neu impfen lassen. Da immer wieder neue Varianten auftauchen, wie jetzt die Delta-Variante, ist impfen der einzig effektive Schutz.

Bild: @ depositphotos.com / EgolenaHK

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Ulrike Dietz
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