Kommoden – mehr als nur kleine Schränke

Kommoden, die viele Menschen als kleine Schränke betrachten, sind in jeder Wohnung zu finden. Dabei sind Kommoden eigenständige Möbelstücke, die einen besonderen Zweck erfüllen. Während die Kleidung in einem klassischen Schrank auf einem Bügel hängt, wird sie in Kommoden gelegt. Was Kommoden so besonders macht, ist ihre Vielfalt, denn es gibt sie in unterschiedlichen Größen und Materialien, mit Schubladen oder Türen.

Ein Möbelstück mit Geschichte

Das französische Wort „Commode“ bedeutet übersetzt bequem, und genau das sind die Möbelstücke bis heute. Erstmals erwähnt wird die Kommode Anfang des 18. Jahrhunderts, und zwar als , in das Hemden und Schürzen gelegt werden können. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Kommoden im wörtlichen Sinne salonfähig, sie waren reich verziert, wurden mit verspielten Beschlägen versehen und hatten kaum noch Ähnlichkeit mit den einfachen Kommoden, die meist im Schlafzimmer standen. Der eigentliche Ursprung ist aber in der oder genauer gesagt in der Sakristei zu finden. Dort standen Schränke mit Schubladen, in denen die Ornate nach ihrem Anlass und dem Amt getrennt verwahrt wurden.

Was unterscheidet die Kommode vom Sideboard?

Kommoden und Sideboards sind enge Verwandte, aber es gibt trotzdem einige Unterschiede. Beide bieten je nach Bauform eine Menge Stauraum, aber die Größe ist anders. Während eine Kommode deutlich breiter ist und zwei Meter erreichen kann, sind Sideboards schmaler und niedriger. Das Sideboard ist eher im Wohnzimmer zu finden, wo es beispielsweise bei einer Party auch als Buffet dienen kann. Kommoden stehen überwiegend im Schlafzimmer, da dort die Wäsche aufbewahrt wird. Ein sehr niedriges Sideboard, ein sogenanntes Lowboard, wird in vielen Haushalten als Platz für den Fernseher genutzt. Das Highboard hingegen ist eine klassische Herrenkommode.

Schuhschränke – die etwas anderen Kommoden

Streng genommen ist ein Schuhschrank ebenfalls eine Kommode, aber statt Wäsche werden in diesem besonderen Schrank Schuhe aufbewahrt. Auch hier ist die Auswahl, was Größe, Form, Farbe und das Material angeht, immer wieder unterschiedlich. Klassische Schuhschränke haben in der Regel keine Schubladen, wie es bei Kommoden der Fall ist. Sie verfügen vielmehr über einzelne Fächer, die man aufklappen kann. Die Klappe wird geöffnet und die Schuhe werden mit dem Absatz nach oben auf die Rückseite der Klappe gestellt. Dann wird die Klappe nach vorn gekippt und schon sieht der Schuhschrank wieder aus wie eine schicke Kommode.

Mit Extras

Viele Modelle haben im unteren Bereich noch einen Spiegel oder oben eine kleine Schublade. Diese ist ideal, um darin Schuhcreme, Bürste und Lappen aufzubewahren. Praktisch und bequem sind Schuhschränke, die oben eine Sitzgelegenheit haben. So hat man das gewünschte Paar Schuhe direkt zur Hand und kann sich beim Anziehen auch noch hinsetzen.

Fazit

Wer heute ein , ein oder eine Burg besichtigt, wird dort Kommoden aus allen Epochen finden. Zu sehen, welche Entwicklung dieses Möbelstück im Verlauf der Jahrhunderte genommen hat, ist äußerst interessant. Waren sie im Rokoko noch verspielt und reich verziert, werden die Formen im Jugendstil nüchtern, aber trotzdem elegant. Auch die Designer der Bauhaus-Architektur haben sich dazu ihre Gedanken gemacht. Ihre Entwürfe ähneln den Kommoden, die heute modern sind. Der Stil mag sich zwar immer wieder verändert haben, aber praktisch sind Kommoden und Schuhschränke bis heute geblieben.

Bild: @ depositphotos.com / procontributors

Kommoden – mehr als nur kleine Schränke

Ulrike Dietz
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