Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Flüchtlingskrise

Vor fast einem Jahr sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Satz: „Wir schaffen das“, und die Commerzbank nahm das zum Anlass, eine Art Bilanz zu ziehen. Die Bank hat sich mit den wirtschaftlichen Aspekten der Flüchtlingskrise befasst und kam zu einem ernüchternden Urteil: Weder die Wirtschaft noch der profitieren von den Flüchtlingen und Migranten und vieles wurde damals überschätzt.

Wie viele sind gekommen und wie viele werden bleiben?

Seit Januar des vergangenen Jahres sind laut offizieller Zahlen 1,33 Millionen Asylsuchende nach Deutschland gekommen und im gleichen Zeitraum wurden 960.000 Asylanträge gestellt. Rund 60 % der Antragsteller dürfen in Deutschland bleiben, knapp 50 % sind von offizieller Seite anerkannt. Jeder der anerkannten hat damit das Recht, seine sogenannte Kernfamilie, also Ehepartner und noch minderjährige nach Deutschland zu holen. Da man von durchschnittlich einem Familienmitglied ausgeht, wird sich die Zahl der Zuwanderer noch einmal um 665.000 Menschen erhöhen.

Wie stark belasten die Zuwanderer die Staatskassen?

Bisher musste der Staat rund 6,5 Milliarden für die Migranten und Flüchtlinge ausgeben und das belastete nach Ansicht der Commerzbank die öffentlichen Haushalte stark. So liegen die Ausgaben für einen erwachsenen Asylanten bei knapp 1000 Euro pro Monat, wenn er das Erstaufnahmelager verlassen hat. In dieser Summe sind unter anderem auch die und die Unterbringung enthalten. Auf der anderen Seite ist der Effekt für die Konjunktur sehr niedrig und von einem neuen Wirtschaftswunder kann keine Rede sein.

Die Auswirkungen für die Arbeitslosenzahlen

Die Bundesregierung versprach sich von der großen Zahl der Flüchtlinge eine neue Belebung des Arbeitsmarkts, aber dieser Wunsch ging bislang nicht in Erfüllung. Mit der Zuwanderung ist auch die Arbeitslosenquote gestiegen, denn während die Zahl der deutschen Arbeitslosen um 6,1 % gefallen ist, stieg gleichzeitig die Zahl der Arbeitslosen bei den Zuwanderern um mehr als zehn Prozent auf 52,1 %.

Bild: © Depositphotos.com / csakisti

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Ulrike Dietz
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