Wie sich der Zuckerkonsum auf Körper und Gesundheit auswirkt

Süß ist lecker, aber ist das, was süß schmeckt, auch wirklich gesund? Dass zu hoher Zuckerkonsum nicht gesund ist, wissen zwar viele Menschen, dennoch fällt es schwer, auf Zucker zu verzichten. Manche Lebensmittel sind wahre Zuckerfallen und auch der Effekt des im Obst enthaltenen Zuckers wird vielfach unterschätzt. Woran kann man aber erkennen, ob der Zuckerkonsum zu groß ist und ab welcher Menge wird es für die bedenklich?

Was passiert, wenn zu viel Zucker konsumiert wird?

Im Schnitt isst jeder Bürger in gute 95 Gramm Zucker am Tag. In Zuckerwürfeln gerechnet, wären es stolze 32 Stück. Viele merken nicht, dass sie zu viel Zucker zu sich nehmen, die Folgen für den Körper zeigen sich erst nach und nach. Die Symptome für einen zu hohen Zuckerkonsum sind vielfältig und bei jedem Menschen anders. Zucker ist jedoch nicht nur schädlich, sondern auch wichtig, aber wo ist die Grenze zwischen Genuss und zu viel? In einer kleinen Dosierung sorgt Zucker für die Ausschüttung des Hormons Insulin. Es wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und hat den Auftrag, den Zucker aus dem Blut in die einzelnen Körperzellen zu transportieren. Bei zu viel Zucker wird es für den Körper immer schwerer, das Insulin in den Zellen einzulagern.

Die Dosis wird immer größer

Wird die Dosis Zucker immer größer, dann geben die Zellen irgendwann einfach auf, sie stumpfen ab und die Insulinsensitivität wird immer geringer. Was steigt, ist die Gefahr, beispielsweise an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Die große Zuckermenge lässt den Organismus gegenüber dem Insulin praktisch gleichgültig werden. Es wird immer mehr davon gebraucht, damit die Zellen den Zucker wirklich hineinlassen. Wer sich regelmäßig bewegt, hat Zuckerspeicher in seinen Muskeln, die beim Muskelaufbau sehr hilfreich sind. Dieses Phänomen, warum ein hoher Zuckerkonsum in der heutigen Zeit mehr Schwierigkeiten macht als früher, ist darauf zurückzuführen, dass sich die Menschen immer weniger bewegen. Demzufolge haben sie auch weniger Speicherkapazität in den Muskeln und immer weniger Verwendung für den Zucker.

In Fett umgewandelt

Wie geht der Organismus mit dem vielen Zucker um, den er weder in den Muskeln lagern noch in den Zellen gebrauchen kann? Ganz einfach: Er nutzt die Leber als Depot, die den Zucker aber in Fett umwandelt, was wiederum schnell zu einem sehr großen Problem werden kann. Fast 30 Prozent der Deutschen haben bereits eine solche Fettleber, bei denen, die über 50 Jahre alt sind, steigt die Zahl sogar auf 40 Prozent an. Hier ist die Kombination aus zu wenig Bewegung und zu viel Zucker eine große Gefahr für die Gesundheit. Wie sollte der Zuckerkonsum aber sein, damit er nicht zu einem gesundheitlichen Risiko werden kann?

Wie viel Zucker ist gesund?

Welche Menge an Zucker für einen Menschen gesund ist, hängt zunächst einmal davon ab, wie viel er sich bewegt. Alle, die sich regelmäßig und intensiv bewegen, müssen natürlich mehr Kohlenhydrate zu sich nehmen und dürfen damit ebenfalls mehr Zucker essen. So können die Speicher in den Muskeln aufgebaut werden, die den Zucker als eine natürliche Energiequelle nutzen. Für die , die das Gehirn leistet, sowie für die roten Blutkörperchen und die Nervenzellen sind rund fünf Gramm Traubenzucker, auch Glukose genannt, pro Stunde erforderlich. Am Tag wären das also 120 Gramm. Dies heißt aber nicht, dass jeder pro Tag 120 Gramm Traubenzucker essen soll. Diese 120 Gramm sind wichtig, um den Organismus aufrechtzuerhalten. Andere wichtige Bausteine, wie beispielsweise Eiweiß, kann der Organismus selbst produzieren.

Ist Fruchtzucker schädlich?

Grundsätzlich gilt: Maximal zehn Prozent der gesamten benötigten soll aus Zucker bestehen. Wer 2000 Kilokalorien am Tag verbraucht, nimmt also 200 Kilokalorien als Zucker zu sich. Am Tag sollte der Zuckerkonsum deshalb die 50-Gramm-Marke nicht überschreiten. Das Ganze bezieht sich auf den Traubenzucker, also auf Saccharose oder normalen Haushaltszucker. Dieser besteht zum einen aus Traubenzucker und zum anderen aus Fruchtzucker. Wer die 50 Gramm am Tag erreichen will, kann so etwas auch mit der entsprechenden Menge Obst. Viele Menschen sind jedoch der Ansicht, dass Fruchtzucker der Gesundheit schadet. Dieser Zucker braucht erst mal kein Insulin, hat aber trotzdem einen gravierenden Nachteil: Er wird in der Leber besonders schnell und mit einer hohen Priorität in Fett umgewandelt. Damit hat Fruchtzucker einen schädlicheren Effekt als das beim Traubenzucker der Fall ist. Dazu kommt noch, dass Fruchtzucker Entzündungen anregen kann.

Die gefürchteten Heißhungerattacken

Ein Symptom für einen zu hohen Zuckerkonsum können sogar Heißhungerattacken sein. Die Mehrzahl der Menschen, die unter diesen Attacken leiden, reagieren darauf, in dem sie etwas Süßes zu sich nehmen. So entsteht eine Art psychische Abhängigkeit vom Zucker in seiner vielfältigen Form. Wer darunter leidet, sollte Buch darüber führen, wann und welcher Form der Zucker konsumiert wurde. In diesem Fall ist es immer eine gute Idee, eine „Insulin-Pause“ einzulegen, um größere Pausen zwischen den Mahlzeiten zu bekommen. In den Pausen darf zwar gegessen werden, aber die Nahrung sollte hauptsächlich aus Eiweiß und wenig Fett bestehen. Das Ziel dieses gezielten Essens ist es, den Insulinspiegel über einen längeren Zeitraum niedrig zu halten.

Probleme mit dem Darm

Ist der Zuckerkonsum zu hoch, dann kann es schnell Probleme mit dem Darm geben. Dies ist eine Art Klassiker und kommt besonders häufig vor, da damit die schlechten Darmbakterien „gefüttert“ werden. Dies führt wiederum zu einem Ungleichgewicht zwischen den guten und den schlechten Bakterien im Darm. Die Darmwand wird durch den zu hohen Zuckerkonsum immer durchlässiger und die schlechten Bakterien gelangen schneller ins Blut. Dort haben sie aber nichts zu suchen, da sie gefährliche Entzündungsprozesse in Gang setzen können.

Fazit

Zucker ist nicht automatisch etwas Schlechtes, aber wie bei so vielen Dingen der Fall ist, wird es schädlich, wenn die Menge übertrieben wird. Der Mensch braucht Zucker, um Energie zu bekommen, isst er jedoch zu viel davon, dann wird nicht nur seine Konzentration gestört. Auch sein Immunsystem ist auf Dauer geschwächt, was dann wieder zu führt. Immer die richtige Menge zu finden und sich bei der täglichen Ernährung daranzuhalten, ist praktisch unmöglich. In den meisten Lebensmitteln, die im Supermarkt angeboten werden, ist Zucker enthalten, und zwar in der Regel nicht zu knapp. Selbst Vegetarier und Veganer müssen mit zu viel Zucker im Essen leben.

Bild: @ depositphotos.com / NewAfrica

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Ulrike Dietz
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