Die prekäre Lage der deutschen Polizei

Schlechte Bezahlung, eine noch schlechtere Ausstattung und massenweise Überstunden – wer das in einer Stellenanzeige lesen würde, der wird sich garantiert nicht für diesen Job bewerben. Bei der deutschen Polizei ist aber genau das zum Berufsalltag geworden. Die Zustände sind vor allem in den deutschen Großstädten aus Sicht der Polizeibeamten katastrophal geworden, die Beamten arbeiten unter Bedingungen, die in keinem Verhältnis zu ihrem eigentlichen Beruf stehen.

Sieben Wochen ohne Pause

In einem offenen Brief hat sich die Ehefrau eines Polizisten an die Gewerkschaft der Polizei gewandt und den dramatischen Alltag ihres Mannes bei der Berliner Polizei beschrieben. Sieben Wochen musste ihr Mann ohne einen einzigen freien Tag durcharbeiten und das bis zu zwölf Stunden am Tag. Dazu kommen dann noch die zahlreichen Überstunden, und wenn ein freier Tag möglich wäre, dann passiert es immer öfter, dass der den Dienst für einen erkrankten Kollegen übernehmen muss.

Die Bezahlung ist mehr als schlecht

Die Ehefrau des Polizisten aus spricht in ihrem offenen Brief auch die schlechte Bezahlung bei der Polizei an. Ihr Mann verdient brutto weniger als sie selbst mit ihrer 75-Prozent-Stelle bei einem gemeinnützigen Verein. Von diesem kleinen Gehalt muss der Beamte seine Grundausstattung, die seiner Sicherheit dient, selbst kaufen und auch bezahlen. Wütend und enttäuscht ist die Frau des Polizeibeamten, dass die es einfach nicht schafft, ihrer Fürsorgepflicht nachzukommen.

Die Lage ist dramatisch

Nicht nur in Berlin muss die Polizei immer wieder an ihre Grenzen gehen, aber in der Hauptstadt ist die Lage ganz besonders prekär. Es herrscht Personalmangel, denn allein im vergangenen Jahr haben fast 700 Polizisten frustriert ihren Dienst quittiert. In den kommenden werden noch einmal 2390 Mitarbeiter aus dem Dienst ausscheiden, aber nur 2167 Polizisten sind zurzeit in der und die Quote derjenigen, die abbrechen oder durchfallen, liegt bei 23 %.

Bild: © Depositphotos.com / mattomedia

Die prekäre Lage der deutschen Polizei

Ulrike Dietz
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