Russland verbietet “internationale LGBT-Bewegung”

Moskau: Der Oberste Gericht Russlands hat auf Antrag des Innenministeriums die “internationale LGBT-Bewegung” als extremistische Organisation ausgewiesen und ihre Aktivitäten verboten. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

Zum Zeitpunkt des Antrags des Innenministeriums gab es keine Organisation unter dem Namen, in der vierstündigen Sitzung konnten sich keine Angeklagten äußern. Welche Aktivitäten und Personen damit betroffen sind, ist unklar. Das sei “ein Versuch, jegliche LGBTI-Organisation zu unterbinden und LGBTI-Personen im Allgemeinen sowie diejenigen, die sie unterstützen, in Angst vor Strafverfolgung und Inhaftierung zu versetzen”, so die Interessensgruppe ILGA Europe. “Dieses ist in unserer Region beispiellos und verbietet Organisationen und Einzelpersonen, die bereits seit 2013 harten staatlichen Angriffen standgehalten haben.”

LSBTQIA oder ähnliche Zusammensetzungen dienen als Abkürzung für Lesben, Schwule, Bi- und Asexuelle, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen. Häufig wird durch ein Pluszeichen oder einen Asterisk deutlich gemacht, dass damit auch weitere Selbstbezeichnungen inkludiert sind. Im jährlich erscheinenden Index “Rainbow Europe” stuft ILGA Europe bislang bei acht ein, wobei der Organisation zufolge bei 100 Prozent die vollständige Gleichstellung von LSBTI erreicht wäre. kommt auf einen Wert von 55 Prozent.

Quellenangaben

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch dts Nachrichtenagentur
Bildhinweis: Regenbogen-Fahne (Archiv)

Kontakt:

Newsroom: dts Nachrichtenagentur
Pressekontakt: Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

Mansfelder Straße 56

06108 Halle (Saale)

Deutschland

Russland verbietet “internationale LGBT-Bewegung”

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur
×