Von der Politik in die Wirtschaft – wenn Politiker die Seiten wechseln

Matthias Wissmann, Ronald Pofalla, Dirk Niebel, Gerhard Schröder – die Liste der Politiker, die jetzt in der tätig sind, ist lang. Es ist eine schöne Tradition, dass abgewählte Politiker nicht in der Versenkung verschwinden, sondern sehr gut dotierte Jobs in der Wirtschaft annehmen. Nur leider fehlt es einigen dabei gänzlich an Fingerspitzengefühl und Anstand. Für die Wirtschaft ist dieser Wechsel sehr lukrativ, denn die Herren aus der Politik bringen zwar nicht immer die beste Qualifikation mit, dafür aber viele wichtige Namen im Telefonverzeichnis.

Politiker mit Problemen

Dass es nicht immer reibungslos funktioniert, wenn Politiker die Seiten wechseln, zeigt eindrucksvoll Ronald Pofalla. Der frühere Chef des Kanzlersamts ist bei der Deutschen untergekommen und sorgt dort für viel Ärger und noch mehr Unruhe. Nach Aussagen seiner ehemaligen Mitarbeiter benimmt sich Pofalla wie ein Minister, er sichert seine Macht ab und schmeißt einen Verantwortlichen des Konzerns nach dem anderen raus. So musste die Umweltchefin der Bahn von heute auf morgen gehen, damit Pofallas ehemaliger Büroleiter aus dem den Posten einnehmen konnte. Ein Abgeordneter wird sogar mit den Worten zitiert: „Pofalla ist der größte Schmutzfink, der in herumläuft“, trotzdem wird der frühere Politiker als Kandidat für die Nachfolge von Bahn-Chef Rüdiger Grube gehandelt.

Können Karenzzeiten hilfreich sein?

Die Stimmung in ist aktuell nicht die Beste und nach Großbritannien könnten noch andere Länder auf die Idee kommen, die EU verlassen zu wollen. Fälle wie der Wechsel von Barroso zu Goldman Sachs sind für alle Länder, die aus der EU austreten wollen, ein mehr als gutes Argument, denn sie zeigen das, was viele Bürger vermuten: Politiker bedienen sich erst am Geld der Steuerzahler und lassen sich dann auch noch vor der Wirtschaft teuer bezahlen. In Deutschland gibt es ein Gesetz für die Einführung von Karenzzeiten, aber es wird bisher leider noch immer nicht umgesetzt.

Bild: © Depositphotos.com / minervastock

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Ulrike Dietz
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