Soll der Buchstabe “V“ aus dem Alphabet verschwinden?

Brauchen wir wirklich alle 26 Buchstaben des Alphabets oder können wir getrost auf einen Buchstaben verzichten und wen ja, auf welchen? Wie wäre es zum Beispiel mit dem „V“? Nach Ansicht der für deutsche hat das „V“ keine Daseinsberechtigung mehr, es kann durch das „W“ oder das „F“ ersetzt werden. Aber wie würde das aussehen, wenn aus dem Vergnügen ein Fergnügen und aus dem Ventil ein Wentil wird?

Lautlich nicht zu unterscheiden

Seien wir einmal ehrlich, viele Worte werden aus reiner Gewohnheit noch mit einem „V“ geschrieben, obwohl sie, was die Lautsprache angeht, auch mit einem „W“ oder mit einem „F“ geschrieben sein könnten. Was machen aber ein Volker oder eine Veronika, wenn das „V“ aus dem Alphabet genommen wird? Aus dem Volker könnte ein Folker werden und aus der Veronika eine Weronika, ob das den Namensträgern aber wirklich gefallen würden, bleibt dahingestellt.

Warum ist das „V“ noch im Alphabet?

Wenn das „V“ so überflüssig ist, warum wurde es dann nicht schon längst aus dem Alphabet entfernt? Die Frage ist berechtigt, vielleicht ist es noch da, weil es viele Worte gibt, die mit einem „V“ anfangen oder geschrieben werden. Schuld ist der Einfluss, den die lateinische Sprache auf die deutsche Sprache hat, denn im klassischen Latein gibt es keinen Unterschied zwischen einem „U“ und einem „V“, vermutlich deshalb, weil es zu umständlich war, ein „U“ in einen Stein zu ritzen. Erst als auf Pergament geschrieben und die Schriftsprache erweitert wurde, gab es wieder zwei Buchstaben und diese sind uns bis heute erhalten geblieben.

Das „V“ wird in der heutigen immer weniger gebraucht, aber es gleich abzuschaffen, würde trotzdem zu einer großen Verwirrung führen. So könnte zum Beispiel nicht mehr zwischen „viel“ und „fiel“ unterschieden werden, was sich wiederum auf eine korrekte Rechtschreibung auswirken würde.

Bild: © Depositphotos.com / frescomovie

Soll der Buchstabe “V“ aus dem Alphabet verschwinden?

Ulrike Dietz
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