Arabien entdeckt Bayern – das passt nicht allen

In den noblen Münchner Einkaufsstraßen hat man sich an den Anblick verschleierter schon gewöhnt, in sind Frauen, die eine Burka oder einen Niqab tragen, hingegen ein ungewohntes Bild. Aber die Einwohner der kleinen bayrischen Gemeinde am Fuße der Zugspitze müssen wohl oder übel mit diesem Anblick leben, denn die Touristen aus Arabien haben die bayrische Provinz für sich entdeckt.

Berge, Schnee und Wasser

Es sind längst nicht mehr die Touristen, die zum Shoppen oder wegen einer medizinischen Behandlung aus Kuwait, Bahrain oder den arabischen Emiraten nach kommen, die Gäste aus dem Morgenland erfreuen sich vor allem an der herrlichen Landschaft. Tiefblaue Seen, die schneebedeckten Gipfel der Berge und die malerischen Bauernhäuser haben es den Arabern angetan, denn das kennen sie aus ihrer Heimat nicht. Längst haben die Besucher von der arabischen Halbinsel die Amerikaner abgelöst, die noch vor wenigen Jahren die größte Gruppe ausländischer Touristen ausgemacht haben. Derzeit sind es rund 2,2 Millionen Urlauber, die Bayern als Reiseziel für sich entdeckt haben.

Angst vor dem Shitstorm

Der Hotel- und Gaststättenverband in Bayern hält sich mit einer Meinung zu den Gästen aus Arabien vornehm zurück, dagegen häufen sich die hasserfüllten Kommentare und Mails, es gibt einen regelrechten Shitstorm. In Garmisch gerät man deshalb mehr und mehr unter Druck, denn es wird klar, dass viele Deutsche die Besucher aus den arabischen Ländern nicht einmal für einen begrenzten Zeitraum im Land haben wollen. Es klingt daher fast schon wie eine Entschuldigung, wenn der Hotel- und Gaststättenverband sagt, dass die Buchungen fast nur über das getätigt werden und man nicht wissen kann, wer letztendlich vor der Rezeption steht.

Was die Russen in den 1990er Jahren waren, das sind heute die Araber – Gäste, die die Umsätze in den Hotels, Restaurants und Geschäften ansteigen lassen, ob die Garmischer wollen oder nicht.

Bild: © Depositphotos.com / belchonock

Arabien entdeckt Bayern – das passt nicht allen

Ulrike Dietz
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