Mit einzigen Atemzug auf Rekordjagd: Apnoetauchen soll sicherer werden

Wer schon einmal im Schwimmbad auf Tiefe getaucht ist, kennt das Problem: Ziemlich schnell wird die Luft knapp – oft schon, bevor man überhaupt den Boden des Beckens erreicht hat. Die Herausforderung, ohne Hilfsmittel immer tiefer zu tauchen, hat zur Entwicklung einer eigenen Sportart geführt: dem Apnoetauchen.

Hierbei wird zwar nicht im Hallenbad – dafür aber im Meer – ohne Ausrüstung so tief getaucht, wie es eben ein einziger Atemzug erlaubt. Profis schaffen dabei Tiefen von fast 250 Metern (ohne Flossen) – was umgerechnet so tief ist wie 10 herkömmliche Schwimmbecken übereinandergestapelt.

Dass dies nicht ganz risikolos ist, liegt auf der Hand: Schon mehrfach kam es hier zu schweren und auch tödlichen Unfällen, die auch die Sportart insgesamt infrage gestellt haben. Nun wurden auf einem Symposium neue Ansätze und Möglichkeiten besprochen, durch die das Apnoetauchen auch medizinisch sicherer werden soll.

Apnoetauchen – was ist das überhaupt?

Apnoetauchen zeichnet sich vor allem durch den Verzicht auf technische Hilfsmittel aus: Weder Atemgerät noch Schnorchel werden eingesetzt, um dem Taucher den in der Wassertiefe notwendigen Sauerstoff zur Verfügung zu stellen. Diesen bezieht er ausschließlich aus einem einzigen, vor dem Tauchgang erfolgten, Atemzug.

Dabei umgehen Apnoetaucher den natürlichen Reflex des Körpers, bei Atemnot automatisch nach Luft zu schnappen: Im Training konditionieren sie ihren Körper so weit, dass dieser Reflex unterdrückt wird und durch bestimmte Techniken auch über die gesamte Tiefe nicht aktiviert wird.

Problematisch ist, dass mit zunehmender Wassertiefe auch der Wasserdruck auf den Körper zunimmt: So steigt der pro 10 Meter um circa 1 bar. Die Lunge eines Apnoetauchers ist dabei bei Tauchgängen maximal komprimiert – der Ausgleich dieses Drucks erfolgt durch Ausgleich der mit Luft gefüllten Körpersegmente.

Gefahren des Apnoetauchens

Das Apnoetauchen ist primär durch den hohen Druck, der auf den Körper einwirkt, von großer Gefährlichkeit geprägt. Nicht umsonst zählt die Sportart zu den Extremsportarten. Mögliche Gefahren drohen unter anderem durch Mikroverletzungen und Risse in den inneren Organen wie Lunge, Rachen, Kiefer und Stirnhöhlen. Ebenso kann es zur Bewusstlosigkeit kommen – ein Grund, warum Apnoetaucher ihre Tauchgänge immer nur begleitet trainieren.

Bild: © Depositphotos.com / mihtiander

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