Histamin – der neue Ernährungshype

Zuerst war die Laktose der Übeltäter, dann war es das Gluten, jetzt haben viele eine Intoleranz für sich entdeckt. Eine Intoleranz gegen Histamin ist noch recht neu, trotzdem sind viele Menschen davon überzeugt, Histamin nicht zu vertragen. Handelt es sich bei einer Histaminintoleranz tatsächlich um ein neues Krankheitsbild oder muss man eher von einer neuen Hysterie und einem Hype sprechen?

Kopfschmerzen nach dem Genuss von Rotwein

Wer Rotwein trinkt und anschließend Kopfschmerzen und Brechreiz verspürt, der könnte vielleicht etwas zu tief ins Glas geschaut haben oder es war ein nicht sonderlich teurer Wein. Die dritte Möglichkeit wäre aber eine Intoleranz gegen Histamin. Anders als bei einem ausgewachsenen Kater zeigen sich bei einer „Weinallergie“ die Symptome schon nach einem einzigen Glas, und neben Kopfschmerzen und Brechreiz gesellen sich auch starkes Herzklopfen, Schnupfensymptome und Hautausschlag dazu.

Mehr Allergie als Intoleranz

Bevor man nach einem Gläschen Wein direkt von einer Histaminintoleranz spricht, sollte man darüber nachdenken, ob es sich nicht um eine allergische Reaktion gegen Alkohol handeln könnte. Die dem Wein zugesetzten Chemikalien, aber auch der Schwefel, der dem Wein zugefügt wird, können eine Allergie auslösen, von einer Unverträglichkeit gegen Histamin kann keine Rede sein. Wenn die Reaktionen auch beim Genuss von Schokolade mit Nüssen oder Rumrosinen auftreten, dann handelt es sich mit nicht um eine Histaminintoleranz, denn auch die Nüsse und die in Rum eingelegten Rosinen wurde geschwefelt.

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Gibt es eine Intoleranz gegen Histamin?

Histamin ist eine natürliche Substanz, die in vielen Lebensmitteln vorkommt. Der Körper bildet es selbst und setzt es bevorzugt als Botenstoff ein, vor allem dann, wenn es um entzündliche und allergische Reaktionen geht. Wenn es zu einer Histaminintoleranz kommt, dann schüttet der Körper nicht genug Histamin aus und der Körper kann das Histamin, das durch die Nahrung in den Organismus gelangt, nicht mehr abbauen und es kommt zu Reaktionen, die einer Allergie ähneln.

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Histamin – der neue Ernährungshype

Ulrike Dietz