WHO: Zahl der Toten nach Überschwemmungen in Libyen steigt weiter an

Genf: Nach den Überschwemmungen infolge des Sturmtiefs “Daniel” in Libyen sind bislang die Leichen von 3.958 Menschen geborgen und identifiziert worden. Weiterhin werden über 9.000 Menschen vermisst, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte.

Die Such- und Rettungsarbeiten dauern an, lokale rechnen mit deutlich höheren Todeszahlen. Schätzungen zufolge sollen 35.000 Menschen durch die Überschwemmungen ihr Zuhause verloren haben. Insgesamt sollen 900.000 Menschen von den Folgen betroffen sein, “zusätzlich zu einer Situation, in der 300.000 Menschen in Libyen bereits humanitäre Hilfe benötigen”, sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths. Am traf laut WHO eine zweite Lieferung von erneut 29 Tonnen an Gesundheitsgütern aus dem Logistikzentrum der WHO in Dubai in Benghazi ein.

Die Lieferung soll ausreichen, um 250.000 Menschen mit medizinischer Hilfe zu versorgen, hieß es. Zu den Hilfsgütern gehören lebenswichtige Medikamente, Material für die Trauma- und Notfallchirurgie sowie medizinische Ausrüstung. Außerdem sind Leichensäcke für die sichere und würdige Überführung und Beerdigung von Verstorbenen in der Lieferung enthalten. Laut Griffiths werden derzeit vor allem Ausrüstung, um die Menschen im Schlamm und in den beschädigten Gebäuden zu finden, Unterkünfte und benötigt.

Da die Gefahr eines Cholera-Ausbruchs groß ist, würden auch sauberes und sanitäre Einrichtungen sowie die wichtigste medizinische Grundversorgung dringend gebraucht. In Libyen läuft derweil die Aufarbeitung, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Der oberster Staatsanwalt hat eine Untersuchung angekündigt, die den Zusammenbruch zweier Dämme in der östlichen Hafenstadt Derna untersuchen soll. Diese hatten den Regenmassen, die das tropensturm-ähnliche Sturmtief (Medicane) aus dem Mittelmeer nach Libyen gebracht hatte, nicht mehr standgehalten.

Dadurch entstand eine sich schnell bewegende Wasserwand, die die Stadt weitgehend zerstörte.

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Text-/Bildquelle: Übermittelt durch dts Nachrichtenagentur
Bildhinweis: Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf (Archiv)

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