Die Staatsfonds zählen weltweit nach wie vor zu den weltgrößten Investoren an den Finanzmärkten. Die Ziele und die Strategien sind dabei jedoch so unterschiedlich wie der Ursprung des Geldes. Staatsfonds haben aber eines gemeinsam: Sie bewegen sehr große Summen. Noch ein anderer Punkt eint die Staatsfonds: Sie erfreuen sich bei der Bevölkerung einer großen Beliebtheit.
Die Deutschen wünschen sich Staatsfonds
Die Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich einen Aktienfonds des Staates, um diesen für die finanzielle Vorsorge im Alter zu nutzen. Fast 60 Prozent haben sich bei einer Umfrage der Initiative Minderheitsaktionäre für Staatsfonds als sichere Geldanlage ausgesprochen. Die Politik hat die Fonds ebenfalls für sich entdeckt, denn einige Parteien fordern in ihren Wahlprogrammen eine sogenannte kapitalgedeckte Rente. Ein großes Vorbild ist dabei Schweden. Dort fließen stets 2,5 Prozent der Beiträge in eine Prämienrente. Diese wird dann über Fonds mit geringen Kosten für die späteren Rentner und Rentnerinnen gewinnbringend angelegt.
Es gibt viele Modelle
Das schwedische Modell ist nur eines von vielen Modellen zum Thema Staatsfonds. In anderen Ländern setzen die Regierungen ebenfalls auf „Sovereign Wealth Funds“ oder kurz SWF. Hier legen die Regierungen langfristig Kapital an und verwalten es dann für die Bürger. Welches Ziel dabei verfolgt wird und welche Strategie sich dahinter verbirgt, ist von Land zu Land unterschiedlich. Klar ist aber: Es geht immer um Geld. Wie viel Einfluss haben diese Staatsfonds, die so viele Anleger schätzen, eigentlich auf die Finanzmärkte?
Der Staat entscheidet
Wer sich als Anleger für Staatsfonds entscheidet, überlässt dem Staat die volle Verfügungsgewalt über sein Geld. Zudem gibt es für den Staat keinerlei Verpflichtung, für welche Zwecke er das Geld nutzen möchte. Ein Beispiel ist der Staatsfonds aus Irland. Mit dem Geld des Fonds wurden nicht Pensionen ausgezahlt, wie es geplant war, das Geld wurde vielmehr während der Finanzkrise für die Rettung der Banken verwendet.
Das norwegische Modell
Der Spitzenreiter unter den Staatsfonds ist Norwegen mit 1,11 Billion Euro. Hier wurde sehr klug agiert und sogar in Gas- und Ölproduktionen investiert. Allein in den ersten sechs Monaten 2021 konnte durch den Ölfonds eine Rendite von fast zehn Prozent erzielt werden. Die steigenden Energiewerte brachten den Staatsfonds in Norwegen danach noch einmal 990 Milliarden Kronen oder 95 Milliarden Euro ein.
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