Die EU plant nachhaltige Geldanlagen

Grün und damit nachhaltig investieren und Geld verdienen – so sieht ein neuer Plan der EU aus. Für viele Anleger ist das ein sehr attraktives Modell, was die EU auch erkannt hat. Sie plant mit den sogenannten „Green Bonds“ eine sichere, grüne Geldanlage. Nachhaltige Geldanlagen gibt es viele und nicht alle haben einen guten Ruf.

Ehrgeizige Pläne

Die EU hat ehrgeizige Pläne, sie will zum weltgrößten Emittenten von grünen Anleihen werden und allen interessierten Anlegern einen zuverlässigen Rahmen bieten. Dieser Rahmen soll den die Gewissheit geben, dass die Geldmittel tatsächlich nur für nachhaltige und grüne Projekte genutzt werden. Bereits jetzt haben elf Mitgliedsstaaten der Europäischen Union für nachhaltige Projekte ausgegeben. Vier weitere Staaten haben zumindest angekündigt, dass sie das Gleiche tun wollen. Johannes Hahn, der Haushaltskommissar der EU, sieht die EU in diesem Bereich schon ganz weit vorne. Nach Meinung von Hahn sind die Europäer so etwas wie die Speerspitze dieser Bewegung und ihr Verhalten wird weltweite Auswirkungen haben.

Wann kommen die „Green Bonds“?

Gut ein Drittel des Geldes, was für den Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie gebraucht wird, soll über die Green Bonds finanziert werden. Gerechnet wird dabei mit einem Betrag, der bei rund 250 Milliarden liegen wird. Im Oktober will die EU damit beginnen, die grünen Anleihen auszugeben, und zwar streng nach den extra dafür geschaffenen Regeln. Mit den Green Bonds will sich die in unabhängiger machen. Damit wird die EU, nach den Worten von Johannes Hahn, der „weltgrößte Ausgeber“ von grünen Anleihen, was dann die Anzahl der nachhaltigen Anleihen auf dem internationalen Markt verdoppeln wird.

Die Mitglieder werden in die Pflicht genommen

Das Regelwerk für die Green Bonds basiert auf den weltweit üblichen Marktstandards und wurde von einer Ratingagentur überprüft. 800 Milliarden Euro will die EU für den wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Pandemie ausgeben. Dafür nimmt sie Geld von den Finanzmärkten auf und gibt das Geld anschließend als Zuschuss und Kredit an die einzelnen Mitgliedsstaaten weiter. Diese wiederum müssen ein Drittel des Geldes in klimafreundliche Maßnahmen investieren. Danach erfolgt eine Rückmeldung nach Brüssel, dass das Geld wirklich für nachhaltige Zwecke ausgegeben wurde, wie etwa für erneuerbare Energien, zur Wärmedämmung oder für den umweltfreundlichen Nahverkehr.

Bild: @ depositphotos.com / denisismagilov

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Ulrike Dietz
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