Liliums Gang an die Börse enttäuscht

Lilium heißt der deutsche Hoffnungsträger unter den Start-ups, der jetzt in New York an die gegangen ist. Leider hat der Hersteller der futuristisch anmutenden Flugtaxis nicht die Hoffnungen erfüllt, die in das gesetzt wurden. Die Hälfte der ist bereits wieder ausgestiegen, will trotzdem Lilium an seinen Plänen festhalten.

Weniger Kapital

Lilium ist durch eine sogenannte SPAC-Konstruktion an die Wall Street gegangen. Dabei verschmilzt ein neues Unternehmen mit einem anderen Unternehmen, was schon an der Börse notiert ist, um damit selbst ein börsennotiertes Unternehmen zu werden. Für Lilium ist diese Konstruktion für die Beschaffung des notwendigen Kapitals dringend notwendig. Jetzt fällt die erhoffte Kapitalbeschaffung aber deutlich kleiner aus als erhofft. Noch im Frühjahr hieß es, dass Lilium durch den Börsengang 830 Millionen Dollar in die Kasse bekommen könnte. Nun zeigt sich, dass die potenziellen Anleger es sich doch anders überlegt haben.

Lilium will durchstarten

Statt der erhofften 830 Millionen Dollar hat das Unternehmen aus München für seine ehrgeizigen Pläne nur 584 Millionen zusammenbekommen. Das Start-up lässt sich aber nicht entmutigen und will trotzdem, wie geplant, in drei mit den Flugtaxis durchstarten. Bis zu sechs Passagiere plus Pilot sollen ab 2024 mit dem elektrisch betriebenen Taxi zwischen den Metropolen Hin und Her pendeln. Laut Lilium hängt dieses eher bescheidene Volumen mit den Veränderungen am SPAC-Markt zusammen. Dort sind viele Finanzvehikel wie beispielsweise Qell und weitere Hedgefonds als Investoren unterwegs, die auf eine hohe Rendite hoffen. Angesichts des aktuellen Marktumfelds ist Lilium aber mit dem Ergebnis zufrieden.

65 Prozent sind ausgestiegen

Lilium will weiter expandieren und zudem in seine Pläne investieren. Zu Beginn der SPAC-Aktion hatte das Münchner Unternehmen noch die Hoffnung, dass alle Investoren mit an Bord bleiben, jedoch mehr als 65 Prozent sprangen ab, als die Lilium-Aktie an der Nasdaq erschien. Das Flugtaxi Unternehmen hat aber noch Glück gehabt und besser abgeschnitten als der Durchschnitt, der mit einer ähnlichen Aktion an die Börse gegangen ist. Nach Angaben der Citibank verlassen zwischen 70 und 90 Prozent der Investoren das sogenannte Finanzvehikel wieder, wenn es um eine weitere Notierung an der Börse unter einem neuen Geschäftszweck geht. Lilium hat sich vielleicht den falschen Zeitraum ausgesucht, denn seit dem Frühjahr 2021 hat sich diese Tendenz noch verstärkt.

Bild: @ depositphotos.com / Maximusdn

Liliums Gang an die Börse enttäuscht

Ulrike Dietz
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