Göttingen (dts Nachrichtenagentur) – Der Autor Achim Doerfer sieht die Jubiläumsfeiern zu “1.700 Jahren jüdisches Leben in Deutschland” kritisch. Auch wenn der erste Gedanke zu dem Festjahr ein positiver sei, gebe es Zweifel an “Einzelelementen”, sagte er am Montag im Deutschlandfunk.
So sei die erste Erwähnung der 1.700 Jahre von nicht-jüdischer Seite. “Da man nun weiß, dass Juden alles minutiös aufgezeichnet haben, würde ich mal vermuten, die erste Erwähnung von jüdischer Seite, die wird es möglicherweise gegeben haben – die werden wir noch finden, die wird noch älter sein oder sie wird eben vernichtet worden sein”, so Doerfer. Er sprach in diesem Zusammenhang auch von “1.700 Jahren brutto”. Es habe kein “durchgängiges jüdisches Leben in ganz Deutschland” gegeben.
Es sei auch immer wieder zu vollständigen Vertreibungen aus den Einzelstaaten gekommen. Es habe also diese “Kontinuität, die da hergestellt wird”, über die 1.700 Jahre nicht gegeben, sagte der Rechtsphilosoph.
Foto: Achim Doerfer, über dts Nachrichtenagentur
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