Scheuer: Schulen sollen für Job als Lkw-Fahrer werben

(dts Nachrichtenagentur) – Der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) warnt angesichts des Personalmangels bei Berufskraftfahrern vor Versorgungsproblemen. Das geht aus einem Brief von ihm an den geschäftsführenden Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hervor, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) berichten.

Der CSU-Politiker will den Job als Lkw-Fahrer demnach für junge Menschen interessanter machen – und dafür auch die Schulen einbinden. Derzeit würden laut des Bundesverbands Güterkraftverkehr und Entsorgung (BGL) bis zu 80.000 Berufskraftfahrer fehlen. Da jedes Jahr rund 30.000 Berufskraftfahrer in Rente gingen, aber nur rund 17.000 neue Berufseinsteiger hinzukämen, könnte der Mangel an ausgebildeten Berufskraftfahrern “mittel- bis langfristig zu Lieferengpässen und damit zu Versorgungsproblemen in führen”, warnt Scheuer. Sein Vorschlag: “Das Berufsbild “Berufskraftfahrer” könnte, im zulässigen Rahmen der gebotenen Neutralität, stärker in der Berufsorientierung der Schulen und den Beratungen der Agentur für Arbeit beworben werden, um angehende Auszubildende dafür zu sensibilisieren”, schreibt Scheuer an seinen Kabinettskollegen Heil. Auch könne die Agentur für Arbeit Bildungsgutscheine für den Führerscheinerwerb ausgeben, schlägt der Bundesverkehrsminister vor. Scheuer wirbt zudem um ein Förderprogramm, mit dem mehr Berufskraftfahrer aus dem gewonnen werden könnte. Seitens des Bundesverkehrsministeriums habe man bereits einen “großen Beitrag” unternommen, um den Fahrermangel zu beseitigen, schreibt Scheuer – und nennt als Beispiele verbesserte Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer, eine erhöhte Anzahl an Lkw-Stellplätzen entlang der Autobahnen sowie ein Förderprogramm zur Ausbildung. “Das bisher Erreichte reicht jedoch meines Erachtens noch nicht aus, um den steigenden Mangel an Berufskraftfahrern zu begrenzen”, schreibt Scheuer. Auch den geschäftsführenden Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) bittet Scheuer um Hilfe. In einem zweiten Brief, über den die Funke-Zeitungen berichten, warnt Scheuer davor, dass sich “bestehende Lieferknappheiten, die in nahezu allen Wirtschaftszweigen spürbar sind”, aufgrund von Engpässen in der Zollabfertigung verschärfen könnten. Scheuer beruft sich dabei auf eine Videokonferenz mit betroffenen Verbänden und Unternehmen, die von personellen Engpässen und eingeschränkten Arbeitszeiten der Zollämter berichtet hätten. Scheuer bittet Scholz in dem Schreiben darum, die Vorschläge der aufzugreifen.

Neben mehr Personal, längeren Öffnungszeiten und mehr 24/7-Zollstellen hätten die Verbände auch für eine “gewisse Fehlertoleranz bei den Zollanträgen” plädiert.


Foto: LKW, über dts Nachrichtenagentur

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