Japans Prinzessin verzichtet auf den Thron

Die Liebe ist bekanntlich eine Himmelsmacht und offenbar stärker als die Pflicht. Die japanische Prinzessin Mako verzichtet auf ihre Thronansprüche und darauf, weiterhin Mitglied der kaiserlichen zu sein, nur um ihre große Liebe, den Bürgerlichen Kei Komuro zu heiraten. Jetzt gab die 25-jährige Enkelin des amtierenden Kaisers ihre Verlobung bekannt und sagte im japanischen , dass sie „wirklich glücklich“ ist. Wer die „Karrieren“ der anderen weiblichen Mitglieder der Familie betrachtet, der kann Prinzessin Mako nur zu ihrem Schritt gratulieren.

Eine kaiserliche Regel

Im Sommer 2018 wollen Prinzessin Mako und ihr Verlobter vor den Traualtar treten, von der kaiserlichen Familie wird wohl niemand dabei sein. Das Paar hatte sich vor fünf Jahren an der Universität von Tokio kennengelernt, wo die Prinzessin als erstes Mitglied der kaiserlichen Familie studiert hat. Anders als die männlichen Mitglieder der kaiserlichen Familie verliert Mako alle Rechte und die Zugehörigkeit zu ihrer Familie, eine Tatsache, die Kritiker als diskriminierend empfinden. Auch das Mako und Kei noch eine Reihe von traditionellen Riten und Zeremonien durchlaufen müssen, sehen viele als ein Relikt aus der der Shogune, was so gar nicht zu einem jungen modernen Paar von heute passt.

Das qualvolle Leben der Frauen

Das japanische Kaiserhaus lebt in totaler Abgeschiedenheit hinter den dicken Palastmauern nach einer 2000 Jahre alten Tradition. Die der Familie haben ganz besonders darunter zu leiden, wie Kaiserin Michiko, die erste Bürgerliche, die in der in das Kaiserhaus eingeheiratet hat. Über Jahre litt die heutige Kaiserin unter schweren Depressionen, die ihr zeitweilig sogar die Stimme raubten. Unter dem gleichen schweren Schicksal leidet auch Kronprinzessin Masako, eine frühere Elite-Diplomatin. Sie leidet unter „Anpassungsstörungen“, die auf den großen Stress ihres Amtes zurückzuführen sind. Auf der Prinzessin lastete immer der enorme Druck, einen männlichen Thronerben zur Welt zu bringen, 2001 kam aber mit Tochter Aiko „nur“ ein Mädchen zur Welt. Ihr ist der Weg auf den Thron verwehrt, Kaiser wird einmal der heute zehn Jahre alte Neffe des Kronprinzenpaars.

Mit Prinzessin Mako verlässt zum zweiten Mal ein weibliches Mitglied die kaiserliche Familie. 2005 heirate die einzige Tochter des Kaisers einen Bürgerlichen, und zwar aus „reiner Liebe“, wie sie einmal betonte. Insider vermuten, sie wollte nicht wie ihre Mutter und ihre Schwägerin enden und hat, ähnlich wie Prinzessin Mako, die Flucht angetreten.

Bild: © Depositphotos.com / Changered

Japans Prinzessin verzichtet auf den Thron

Ulrike Dietz
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