FDP jetzt offen für allgemeine Impfpflicht

(dts Nachrichtenagentur) – Die FDP ist mittlerweile offen für eine mögliche Corona-Impfpflicht. Der künftige Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) plädiert aber dafür, die Abstimmung darüber zur Gewissensfrage zu erklären und den Fraktionszwang – den es formal eigentlich gar nicht gibt – ausdrücklich aufzuheben.

“Die allgemeine Impfpflicht berührt viele schwierige Fragen”, sagte er dem “Redaktionsnetzwerk ” (Dienstagausgaben). “Ist der Grundrechtseingriff in die körperliche Integrität verhältnismäßig? Welche Ausnahmen muss es geben? Wie setzt man diese Pflicht durch? Wie organisiert man es als Staat zu wissen, wer einer solchen Pflicht nachkommt und wer nicht? All das wird in allen demokratischen Fraktionen strittig diskutiert.” Buschmann fügte hinzu: “Bei solchen medizinethischen Themen hat es sich in der Vergangenheit bewährt, sie zur Gewissensfrage zu erklären. Das diskutiert dann anhand von Gruppenanträgen.”

Solche Gruppenanträge sind nach RND-Informationen bereits in Vorbereitung. Normalerweise stimmen Regierungs- und Oppositionsfraktionen jeweils geschlossen ab; von den eigenen Abgeordneten wird erwartet, dass sie der Fraktionsmehrheit folgen. In medizinethischen Fragen – wie etwa beim Thema Sterbehilfe – gab es aber immer wieder Ausnahmen von dieser ungeschriebenen Regel. Ein solches Verfahren schwebt Buschmann nun vor.

Bis zuletzt hatte die FDP die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht strikt abgelehnt. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Michael Theurer hatte vor “staatlicher Gewalt” gewarnt.


Foto: Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur

Kontakt:

Newsroom: dts Nachrichtenagentur
Pressekontakt: Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

Mansfelder Straße 56

06108 Halle (Saale)

Deutschland

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur
×