Welthungerhilfe warnt vor “abruptem Abzug” aus Mali

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die deutsche Welthungerhilfe hat vor einem “abrupten Abzug” der aus Mali gewarnt. “Das würde die Probleme verschärfen”, sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).

“Das ist eine der Lehren aus Afghanistan”, fügte er hinzu. Die aktuellen Erfahrungen in Afghanistan seien eine starke Warnung: “Wenn ein Land durch Sanktionen isoliert und die Arbeitsbedingungen für Hilfsorganisationen massiv eingeschränkt werden, leiden die Menschen, die ohnehin ums Überleben kämpfen. Trotz aller Probleme in Mali und der Region darf sich Deutschland nicht abwenden”, erklärte Mogge. Die Welthungerhilfe rief die dazu auf, “eine aktive Rolle” bei internationalen Verhandlungen zu übernehmen und die Entwicklung des Landes in den kommenden Jahren “stärker zu begleiten”.

Deutschland habe keine koloniale Vergangenheit in Mali “und sollte seinen guten Ruf im Land für eine ehrliche Vermittlerrolle nutzen”, so Mogge. Die humanitäre Situation im westafrikanischen Land sei “dramatisch”. Es befinde sich in einer der schlimmsten Krisen seit Jahren mit etwa 7,5 Millionen Menschen, die auf Hilfe zum Überleben angewiesen seien. Die humanitäre Lage müsse bei künftigen Entscheidungen stärker als bisher beachtet werden.

Hunger und Armut hätten in den letzten Jahren stark zugenommen. Sanktionen dürfen die von internationalen, aber auch lokalen Hilfsorganisationen nicht behindern. Mali sei stark von Importen abhängig, eine Grenzschließung hätte zum Beispiel direkten Einfluss auf die Verfügbarkeit und die von Nahrungsmitteln. “Es muss sichergestellt werden, dass der Zugang zur betroffenen sowohl für Hilfsgüter als auch Personal gesichert ist. Dazu gehört auch, dass Gelder für Hilfsprojekte ungehindert ins Land kommen müssen”, forderte Mogge.

Am Wochenende hatte der CDU- Verteidigungspolitiker Henning Otte vor den Folgen eines Rückzugs der Bundeswehr aus dem westafrikanischen Krisenstaat gewarnt.


Foto: Bundeswehr-Soldat, über dts Nachrichtenagentur

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