Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Reallöhne in Deutschland sind im Jahr 2021 leicht gesunken. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.
Demnach stieg der Nominallohnindex nach vorläufigen Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung im Jahresdurchschnitt 2021 um knapp 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei sich die Verbraucherpreise im selben Zeitraum um gut 3,1 Prozent erhöhten. Die Reallöhne sanken damit voraussichtlich um durchschnittlich 0,1 Prozent gegenüber 2020, nachdem sie sich bereits im ersten Corona-Jahr rückläufig entwickelt hatten. Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 die hohe Inflation den Nominallohnanstieg auf. 2020 war der Nominallohnindex um gut 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, während die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent gestiegen waren.
Dies hatte zu einem Reallohnrückgang von 1,1 Prozent geführt. Bedingt durch die zunehmenden Lockerungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wurde im Jahr 2021 weniger Kurzarbeit in Anspruch genommen als im ersten Krisenjahr. Dies führte zu gestiegenen Bruttomonatsverdiensten der Arbeitnehmer, da sich die Wochenarbeitszeit wieder normalisierte und das Kurzarbeitergeld nicht zum Bruttoverdienst zählt: Insgesamt hat sich die bezahlte Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten im Vorjahresvergleich nach vorläufigen Ergebnissen um durchschnittlich 1,1 Prozent erhöht.
Foto: Bauarbeiter, über dts Nachrichtenagentur
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