Frankfurt (ots) –
Der Ölpreis hat aufgrund des Ukraine-Kriegs und der westlichen Sanktionen gegen Russland bereits eine besorgniserregende Achterbahnfahrt hinter sich. Brent Crude kletterte auf ein Elfjahreshoch von mehr als 139 Dollar je Barrel, um dann kurzzeitig wieder unter die Marke von 100 Dollar zu fallen. Seit vergangenem Mittwoch hat der Preis nun wieder mehr als 15 % auf fast 115 Dollar zugelegt.
Auslöser des jüngsten Anstiegs ist die Absicht der Regierungen der EU, nun auch noch die Einfuhr russischen Erdöls zu verbieten. Die Europäer würden damit den USA folgen, deren Boykott nach Einschätzung von Branchenkennern allerdings löchrig ist. Es ist keineswegs sicher, dass die USA ab April wirklich auf das von ihnen benötigte schwere russische Öl der Sorte Urals verzichten. Daher haben die Akteure am Ölmarkt auch gelassen reagiert, als Biden die Entscheidung verkündete.
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Was die Absichten der EU betrifft, sind sich die Marktteilnehmer hingegen angesichts der Verhärtung der Fronten schon sicherer, dass es zu einem harten Boykott russischen Öls kommen könnte. Es ist daher wahrscheinlich, dass der Ölpreis kurzfristig wieder auf Niveaus oberhalb von 120 Dollar klettern wird, was den europäischen Volkswirtschaften, aber auch den USA im gegenwärtigen Umfeld stark zu schaffen machen wird. Den Ölverbrauchern droht aber noch mehr Ungemach. Die Europäer haben der überwältigenden militärischen Übermacht Russlands und damit der Niederlage der ukrainischen Seite in dem Krieg nichts entgegenzusetzen. Einer direkten Konfrontation mit Russland geht die Nato aus gutem Grund aus dem Weg, da sie zu einem Atomkrieg führen könnte. Zum damit unausweichlichen militärischen Ende des Kriegs in wenigen Wochen wird der Druck auf die EU-Regierungen stark zunehmen, wenigstens bei den wirtschaftlichen Sanktionen alles herauszuholen, was nur möglich ist. Ob dabei die schwerwiegenden Folgen für die eigenen Volkswirtschaften der EU und die weltweite Versorgung mit Rohstoffen und Lebensmitteln hinreichend berücksichtigt werden, ist keineswegs sicher, da in derart dramatischen Situationen schnell jedes Maß verloren gehen kann.
Der Ölpreis könnte damit leicht über das bisherige Allzeithoch von 147,50 Dollar klettern. Stark in Mitleidenschaft gezogen würden aller Voraussicht nach auch die Märkte für Industriemetalle und Agrarrohstoffe und genauso der europäische Gasmarkt, dessen jüngster Preisrückgang sich ebenfalls als wenig nachhaltig herausstellen dürfte.
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Textquelle: | Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell |
Quelle: | https://www.presseportal.de/pm/30377/5176714 |
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