Continental muss den stark gestiegenen Preisen für Material und Energie Tribut zollen. Die Umsatzrendite erwartet der Autozulieferer in diesem Jahr nun deutlich niedriger, als es das Unternehmen erst vor sechs Wochen in Aussicht gestellt hatte. Und das, obwohl auch schon Anfang März die wirtschaftlichen Folgen des furchtbaren Kriegs in der Ukraine zu erkennen und zu spüren waren. Das ist ein Hinweis darauf, dass sich die Lage nicht nur für Continental, sondern wohl auch für andere Autozulieferer in kurzer Zeit deutlich verschlechtert hat.
In krassem Gegensatz dazu steht die Rekordrendite von Tesla. Und auch Mercedes-Benz wird in der nächsten Woche voraussichtlich eine Ergebnismarge auf hohem Niveau präsentieren, wenngleich Tesla mit erheblichem Vorsprung weit vorn fährt.
Im Vergleich mit den Zulieferern haben die Autohersteller einen entscheidenden Vorteil: Sie können höhere Preise leichter an ihre Kunden weitergeben – gerade in einer Zeit, in der es noch immer an Halbleitern mangelt und Fahrzeuge zu einem so knappen und begehrten Gut wie selten zuvor geworden sind.
Den Zulieferern fehlt eine solche Macht, um höhere Preise durchzusetzen. Mit ihren Kunden mussten sie schon immer hart verhandeln. Continental kann die stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Material, Energie und Transport nicht vollständig abwälzen. Das lässt sich an der Prognosekorrektur ablesen, denn der Konzern rechnet nun mit etwas mehr Umsatz als bisher, obwohl die Erwartung für die globale Autoproduktion gesenkt wurde. Der Preiseffekt gleicht zwar den Mengeneffekt teils aus, aber er ist zu gering, um die Marge stabil zu halten.
Die Kostensteigerungen konnten die Unternehmen im vergangenen Jahr zum Teil noch dank Verträgen mit Laufzeiten von einem Jahr auffangen. Das ist jetzt aber wesentlich schwieriger geworden. Zudem steigt der Druck von allen Seiten auf die Zulieferer. Auch ihre Lieferanten setzen alles daran, höhere Preise weiterzugeben. So führen Stahlanbieter trotz Preisbindungen Nachverhandlungen. Und nicht jedes Unternehmen hat sich so vorteilhaft mit Absicherungsgeschäften gewappnet, dass es jetzt wie Volkswagen mit einem Geldregen davon profitiert.
Auf teure Rohstoffe und Energie muss sich die gesamte Industrie für längere Zeit einstellen. Gefragt sind mehr Effizienz und – wo es möglich ist – ein Ausweichen auf eine günstigere Alternative. Das ist die positive Seite jeder Krise: Sie fördert und beschleunigt Innovationen.
Die große Online-Datenbank für Presseinformationen in Text, Bild, Audio und Video.Pressemitteilungen und Pressematerial zu sehr vielen verschiedenen Themen. Ein Service von news aktuell aus der dpa-Firmengruppe. Internetseite: www.presseportal.de
Gewinnkonsens auf der Kippe, Marktkommentar von Christopher… 18. März 2022 Frankfurt (ots) - Die furchtbaren Nachrichten über das menschliche Leid und die Zerstörungen, die der Angriff Russlands in der Ukraine anrichtet, entsetzen die Welt. Ungefähr drei Wochen nach dem Beginn…
Das Fanal, Kommentar zu Thyssenkrupp von Annette Becker 17. März 2022 Frankfurt (ots) - Mit Thyssenkrupp zollt der erste namhafte deutsche Konzern den aktuellen Ereignissen Tribut: Die Prognose für den laufenden Turnus wird zumindest in Teilen ausgesetzt. Der Grund: die unabsehbaren…
Börsen-Zeitung: Teures Marketing, Kommentar zu Share Now von… 3. Mai 2022 Frankfurt (ots) - Die Ambitionen waren groß: Als BMW und Daimler im Februar 2019 in Berlin den Startschuss für ihr Gemeinschaftsunternehmen Share Now gaben, strebten die damaligen Vorstandschefs Harald Krüger…
Rekordhoch zu befürchten, Kommentar zum Ölpreis von ... 21. März 2022 Frankfurt (ots) - Der Ölpreis hat aufgrund des Ukraine-Kriegs und der westlichen Sanktionen gegen Russland bereits eine besorgniserregende Achterbahnfahrt hinter sich. Brent Crude kletterte auf ein Elfjahreshoch von mehr als…
Börsen-Zeitung: Schwere Zeiten für Bundesanleihen,… 1. April 2022 Frankfurt (ots) - Anleihen befinden sich aktuell im Auge des Sturms, stellt die Weberbank fest. Denn die Teuerungsrate ist weltweit deutlich nach oben gesprungen und liegt im März hierzulande bei…
Elon vs. Waldi, Kommentar zur Tesla-Fabrik von Stefan ... 22. März 2022 Frankfurt (ots) - Als Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor etwas mehr als zwei Monaten die "Eröffnungsbilanz Klimaschutz" vorlegte und gestützt darauf die Notwendigkeit für einen erheblich beschleunigten Ausbau der erneuerbaren…
Börsen-Zeitung: Krise im Quadrat, Kommentar zur… 19. April 2022 Frankfurt (ots) - 3,6 Prozent statt der bis zum Krieg erwarteten 4,4 Prozent Wachstum im laufenden Jahr: Die Zahlen an sich - so drastisch die Abwärtsrevision sein mag - lassen…
Börsen-Zeitung: Entfesselungskunst, Kommentar zur… 6. April 2022 Frankfurt (ots) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und die für Energie- und Klimapolitik zuständigen Fachabteilungen in seinem Superministerium müssen sich in diesen Wochen in mehrfacher Hinsicht als Entfesselungskünstler beweisen. Denn…
Börsen-Zeitung: Ausnahmezustand, Kommentar zur Gasversorgung… 30. März 2022 Frankfurt (ots) - Das Bundeswirtschaftsministerium hat am Mittwoch nun doch noch die Frühwarnstufe im Notfallplan Gas ausgerufen. In der vergangenen Woche hatte das Ministerium eine entsprechende Forderung des Bundesverbandes der…
Börsen-Zeitung: Zahn der Zeit, Kommentar zum Cum-ex-Prozess… 4. April 2022 Frankfurt (ots) - Die Beharrlichkeit hat sich gelohnt: Fünf Jahre nachdem die erste Anklage gegen ihn erhoben worden ist, muss sich der Steueranwalt und Regierungsdirektor a.D. Hanno Berger vor Gericht…