Vonovia will die Deutsche Wohnen nun doch übernehmen

Finanzen: Jetzt steht dem Zusammenschluss der beiden größten deutschen Immobilienkonzerne nichts mehr im Weg: Die Vonovia möchte die Deutsche Wohnen selbst dann übernehmen, wenn die Aktionäre dem sogar weniger als die Hälfte der Anteile anbieten. Im zweiten Anlauf soll es endlich gelingen, den Konkurrenten zu bekommen: die Deutsche Wohnen. Dafür verzichtet die Vonovia, laut einer Mitteilung am gestrigen Abend, auf eine sogenannte Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent der Anteile der Deutsche Wohnen.

Ein sehr großes Unternehmen

Klappt die Fusion der Vonovia und Deutsche Wohnen, dann entsteht ein Konzern mehr mit als einer halben Million Wohneinheiten. In , Schweden und Österreich hat die Vonovia 414.000 Wohneinheiten, 354.000 allein in Deutschland. In der Hauptstadt ist die Deutsche Wohnen der größte Vermieter für privaten Wohnraum, sie besitzt in 114.000 der insgesamt 155.000 Wohnungen.

Die Vonovia verzichtet

Bei einem freiwilligen und öffentlichen Übernahmeangebot verzichtet Vonovia freiwillig auf die Aktien der Deutsche Wohnen, teilte das Unternehmen mit. Damit entfällt zugleich die Mindestannahmeschwelle, von der bisher immer wieder die Rede war. 50 Prozent der Aktien waren einst die Bedingung für die Fusion der beiden Unternehmen. Gleichzeitig wird aber die für den 20. September 2021 auslaufende Frist für die Annahme des Angebots um zwei Wochen verlängert, sie endet jetzt am 4. Oktober 2021. Damit haben die Aktionäre der Deutsche Wohnen mehr , ihre Anteilscheine anzudienen. An den Bedingungen kann die Transaktion jetzt also nicht mehr scheitern.

Der erste Versuch scheiterte

Schon einmal hat die Vonovia den Versuch gemacht, die Deutsche Wohnen zu übernehmen. Erst Ende Juli war die Vonovia mit ihrem ursprünglichen Angebot für die Übernahme der Deutsche Wohnen nur sehr knapp an der Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent gescheitert. Das Angebot stand damals bei 47,62 Prozent der Aktien. Für das Scheitern der Übernahme und der damit verbundenen Milliardentransaktion wurden vonseiten der Vonovia Hedgefonds verantwortlich gemacht. Für den neuen Versuch wurde Anfang August das Angebot um einen auf 53,- Euro pro Aktie erhöht. Wenn es nach der Vonovia geht, wird das Unternehmen in den nächsten Wochen der Schwelle von 50 Prozent sehr nahe kommen und sie vielleicht sogar überschreiten können. Der Konzern hat sich insgesamt mehr als 40 Prozent an dem Konkurrenten aus Berlin gesichert.

Bild: @ depositphotos.com / NaiyanaDBoon

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Ulrike Dietz
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