Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Tarifverdienste in Deutschland sind im ersten Quartal 2022 um durchschnittlich 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Im Ergebnis berücksichtigt sind tarifliche Grundvergütungen und durch Tarifabschlüsse festgelegte Sonderzahlungen, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Der Anstieg ohne Sonderzahlungen lag im Vorjahresvergleich bei 1,1 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise um 5,8 Prozent. Deutlich überdurchschnittlich sind die Tarifverdienste einschließlich Sonderzahlungen unter anderem in den Bereichen “Erziehung und Unterricht” (+5,0 Prozent), “Land- und Forstwirtschaft; Fischerei” (+4,9 Prozent) sowie “Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung” (+4,6 Prozent) gestiegen. In diesen Bereichen machten sich vor allem die Corona-Prämien bemerkbar, die sowohl die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder als auch die meisten Landes- und Kommunalbeamten im ersten Quartal 2022 erhielten.
Ohne Berücksichtigung der Sonderzahlungen lag die Tarifentwicklung in diesen Bereichen mit +0,3 Prozent (Erziehung und Unterricht), +0,8 Prozent (Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung) sowie +1,6 Prozent (Land- und Forstwirtschaft; Fischerei) deutlich niedriger. Auch die überdurchschnittliche Tarifentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (+4,8 Prozent) lässt sich vorrangig auf Sonderzahlungen, vor allem in der Metall- und Elektroindustrie, zurückführen, so die Statistiker. Mit +0,7 Prozent lag die Tarifentwicklung ohne Sonderzahlungen hier deutlich unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt von +1,1 Prozent. Im Baugewerbe (+4,7 Prozent) wurde im ersten Quartal 2022 ebenfalls eine Corona-Prämie gezahlt.
Unterdurchschnittlich sind die Tarifverdienste einschließlich Sonderzahlungen im Vergleich zum ersten Quartal 2021 insbesondere in der Energieversorgung (+0,7 Prozent), bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+1,3 Prozent) sowie bei der Wasserversorgung und Entsorgung (+1,9 Prozent) gestiegen.
Foto: Flughafenarbeiter, über dts Nachrichtenagentur
Kontakt:
Newsroom: | ![]() |
Pressekontakt: | Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH Mansfelder Straße 56 06108 Halle (Saale) Deutschland |
- Regierungswechsel in Polen: Link sieht Chance für EU - 11. Dezember 2023
- Morawiecki scheitert bei Vertrauensabstimmung- Weg frei für Tusk - 11. Dezember 2023
- Steigende Hochwassergefahr in Süddeutschland - 11. Dezember 2023