Unions-Wirtschaftsflügel mahnt Grüne zu Umdenken in AKW-Debatte

(dts Nachrichtenagentur) – Angesichts möglicher Gasengpässe hat die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), Gitta Connemann (CDU), die aufgefordert, ihre Blockadehaltung beim möglichen Weiterbetrieb der noch bestehenden Atomkraftwerke aufzugeben. “Jetzt ist keine mehr für Ideologie und Parteitaktik”, sagte sie dem “Handelsblatt” (Dienstagsausgabe).

“Deutschland steht mit dem Rücken an der Wand, wir müssen eine schwere Energie- und Versorgungskrise abwenden, die existenzbedrohend sein kann.” Die Grünen müssten daher “über ihren Schatten springen und endlich den Weg frei machen, damit wir die verbliebenen Kernkraftwerke weiter nutzen”. Das sorge für Energiesicherheit und schone zugleich das Klima. Michael Theurer (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, bemängelte das Fehlen eine klare Strategie zur Absicherung der Energieversorgung.

“Die Bürger haben ein feines Gespür für Dissonanzen”, sagte Theurer dem “Handelsblatt”. Das Bundeswirtschaftsministerium richte durchgehend Appelle zum Energiesparen an die Bevölkerung, sage aber gleichzeitig, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet sei. Es wolle zudem auf den aus der Kernkraft und auf deutsches Frackinggas verzichten, während der von US-Frackinggas vorangetrieben werde. “Das macht nicht den Eindruck, als ob schon ein durchdachtes Gesamtkonzept vorliegt”, so Theurer.

Der FDP-Energieexperte Michael Kruse ist zwar dafür, längere Laufzeiten von Atomkraftwerken in Erwägung zu ziehen, er sieht jedoch auch erhebliche Hürden. Die FDP sei “technologieoffen, allerdings gibt es beim Weiterbetrieb der drei Atomkraftwerke große Fragezeichen”, sagte der Bundestagsabgeordnete der Zeitung. “Kurzfristig gibt es keine Ersatzbrennelemente am Markt – und Hauptlieferant ist Russland.” Wer es ernst meine mit der Abkehr von russischer Energieabhängigkeit, müsste diese Probleme als erstes lösen, so Kruse.


Foto: Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur

Kontakt:

Newsroom: dts Nachrichtenagentur
Pressekontakt: Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

Mansfelder Straße 56

06108 Halle (Saale)

Deutschland

Unions-Wirtschaftsflügel mahnt Grüne zu Umdenken in AKW-Debatte

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur (Alle anzeigen)
×