Wann ist der beste Zeitpunkt für ein Kind?

Wenn es nach den Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes geht, bekommen die meisten Frauen in ihr erstes Kind mit 29,8 . Ob das allerdings der beste Zeitpunkt für ein Kind ist, sei dahingestellt. Noch vor zehn Jahren waren die Mütter ein gutes Jahr jünger, als sie ihr erstes Kind bekommen haben. Heute sind Mütter über 40 keine Seltenheit mehr. Die italienische Sängerin Gianna Nannini war bereits 54 Jahre alt, als ihre Tochter zur Welt kam. Das zeigt, dass jede Frau andere Vorstellungen davon hat, wann der beste Zeitpunkt für ein Kind ist.

Frauen sind selbstbewusster geworden

Warum immer mehr Frauen den besten Zeitpunkt für ein Kind nach hinten verschieben, hat einen ganz einfachen Grund: weil sie es können. Die Frauen von heute sind selbstbewusst, sie lassen sich nichts mehr vorschreiben und haben die an ihrer Seite. Der beste Zeitpunkt für ein Kind wird heute von der Karriere anhängig gemacht. Die Frauen von heute wissen, dass die Medizin es möglich macht, den Kinderwunsch auch später zu erfüllen. Immer mehr Frauen haben eine höhere Bildung. Sie nutzen die , ein Studium zu beginnen und dann im Arbeitsleben erfolgreich Fuß zu fassen. Das ist die eine Seite der Medaille, die andere Seite ist, ob ein später Kinderwunsch auch vernünftig ist.

Wo ist die Grenze?

Ist es vernünftig, mit über 40 Mutter sein zu wollen, oder ist es vielmehr egoistisch? Von medizinischer Seite gibt es unbestritten ab dem 35. Lebensjahr ein höheres Risiko. Ab 45 ist der beste Zeitpunkt für ein Kind dann definitiv überschritten. Die Gefahr, ein Kind mit einer Behinderung zur Welt zu bringen, ist signifikant erhöht. Nach medizinischer Auffassung liegt der beste Zeitpunkt für ein Kind zwischen 25 und 30 Jahren. In jedem weiteren Jahr steigt die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit einem genetischen Defekt zu bekommen. Es wäre jedoch falsch, eine Schwangerschaft nur aus medizinischem Blickwinkel heraus zu betrachten. Bei der Frage, wann der beste Zeitpunkt für ein Kind ist, spielt außerdem der gesellschaftliche Aspekt eine wichtige Rolle.

Das klassische Bild

Selbst wenn es vielleicht komisch klingt, aber die meisten Deutschen haben immer noch ein bestimmtes Rollenklischee im Kopf. Nach diesem Klischee findet eine junge Mutter deutlich mehr Akzeptanz als eine Frau, die bei der Geburt ihres Kindes die 40 schon überschritten hat. Der Vater darf allerdings älter sein, darin sehen die meisten Deutschen kein Problem. Viele halten ältere Frauen, die schwanger sind, für egoistisch. Sie werfen ihnen vor, dass sie den medizinischen Fortschritt für ihre Zwecke ausnutzen, um sich ein Kind anzuschaffen, wie andere sich ein modisches Accessoire kaufen. Diese Vorurteile gelten besonders für Frauen, die ein Kind bekommen, wenn sie bereits in den Wechseljahren sind.

Eine spätere Schwangerschaft hat, wie auch eine sehr frühe Schwangerschaft, ihr Vor- und Nachteile. Eine ältere Mutter bringt mehr Erfahrungen, Lebenswissen und bessere Rahmenbedingungen mit. Für die junge Mutter spricht, dass sie fitter und auch flexibler ist. Zudem hat sie mehr Chancen, dass sie den 50. Geburtstag von Sohn oder Tochter noch mitfeiern kann. Ebenfalls für eine frühe Schwangerschaft spricht, dass die Groß meist auch noch jung sind.

Bild: © Depositphotos.com / cookelma

Wann ist der beste Zeitpunkt für ein Kind?

Ulrike Dietz
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