WM in Katar – Besucher müssen zwei Apps installieren

Die Fußballweltmeisterschaft in Katar ist in mehrfacher Hinsicht umstritten. Dies gilt auch für die Mitnahme von Smartphones, denn die Besucher müssen zwingend zwei, durchaus dubios erscheinende Apps installieren. Welche Gefahr geht von diesen Apps aus? Ist es besser, das Smartphone zu Hause zu lassen?

Zwei seltsame Apps

Alle, die vor Ort im Wüstenstaat die Spiele live sehen wollen, müssen mit „Ehteraz“ und „Hayya“ zwei Apps installieren. Die erste App soll dazu dienen, eine Infektion mit nachverfolgen zu können. Die zweite App „Hayya“ ist die offizielle App für die . Diese App muss jeder Besucher auf seinem Smartphone haben, wenn er nach Katar einreisen will. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk aus Norwegen hat jetzt herausgefunden, dass beide Apps aus sicherheitstechnischer Sicht mehr als bedenklich sind.

Welchen Zweck verfolgen die Apps?

Mit der „Hayya“ App wird die gleichnamige Karte verwaltet, die die Einreise nach Katar und den Besuch der Stadien managt. Außerdem können die Besucher mit der Karte den öffentlichen Nahverkehr kostenlos nutzen. Kritisch ist das Ganze, da sich so der Standort auslesen lässt und die Netzwerkverbindungen überprüft werden können. Persönliche Informationen können auf diese Weise ohne Einschränkungen weitergegeben werden. Die App „Ehteraz“ kann zudem auf alle Daten zugreifen, die sich auf dem Smartphone befinden, Bluetooth- und WLAN-Verbindungen überwachen und ebenfalls den genauen Standort auslesen.

Eine gefährliche App

warnt vor allem vor der „Ehteraz“ App. Nach Ansicht der Menschenrechtsorganisation ist sie nicht nur problematisch, sondern zudem gefährlich bezüglich einer willkürlichen Überwachung und aufgrund der Verletzung der Privatsphäre. Da es sich um Katar handelt, muss man davon ausgehen, dass die Überwachung durch die stattfindet, so eine Sicherheitsforscherin der Universität Oslo. Die Daten können für andere Zwecke genutzt werden, als nur für die Nachfolge von Corona-Infektionen. Besucher sind gut beraten, sich für die Dauer des Aufenthalts ein Prepaid-Handy zuzulegen und das Smartphone mit allen persönlichen und privaten Daten zu Hause zu lassen.

Bild: @ depositphotos.com / meshcube

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Nadine Jäger
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