Galeria Karstadt Kaufhof wieder insolvent

Schon zum zweiten Mal muss die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof den Weg vor das Insolvenzgericht antreten. Offensichtlich muss jede dritte Filiale des Unternehmens geschlossen werden. Dies bedeutet Kündigungen bei der Belegschaft, die nach Ansicht des Unternehmenschefs nicht mehr zu vermeiden sind. Helfen könnte jetzt noch ein sogenanntes Schutzschirmverfahren, ob diese Rettung kommt, ist jedoch noch ungewiss.

Das Geschäftsmodell ist überholt

Die Konzernspitze hat den Mitarbeitern offenbar in einem Schreiben mitgeteilt, dass ein erneutes Schutzschirmverfahren auf „äußere Effekte“ zurückzuführen ist. Der Chef Miguel Müllenbach wehrt sich gegen die Einschätzung, dass das Geschäftsmodell in der heutigen als überholt gilt. Sowohl Corona als auch der in der haben, so Müllenbach, für eine Kaufzurückhaltung gesorgt und einen Sanierungsplan erneut zunichtegemacht. Dazu kämen jetzt auch noch die „die unerträglichen Energiekostensteigerungen“.

Die Geldmittel fehlen

Bedingt durch diese Umstände fehlen dem die notwendigen finanziellen Mittel, um die noch verbliebenen 131 Filialen zeitnah zu modernisieren. Für eine neue Strategie fehlt offensichtlich das Geld, zumal diese Sanierungen so schnell wie möglich durchgeführt werden müssten, was anhand der Masse an Filialen kritisch ist. Aus diesem Grund will das Unternehmen nun die Filialen schließen, die selbst unter den neuen Bedingungen in absehbarer Zeit nicht profitabel sein werden. Die noch vorhandenen Finanzmittel sollen für die Filialen eingesetzt werden, die noch erfolgversprechend sind.

Kündigungen sind unvermeidbar

Miguel Müllenbach wollte sich nicht dazu äußern, wie groß der Umfang der Filialschließungen ist. Der Konzernchef sagte jedoch gegenüber „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass das Filialnetz um mindestens ein Drittel reduziert wird, was zugleich betriebsbedingte Kündigungen unvermeidbar macht. Aktuell arbeiten 17.000 Menschen für das Unternehmen in den noch 131 Warenhäusern in 97 deutschen Städten. Schon beim ersten Schutzschirmverfahren mussten 40 Filialen schließen und 4000 Mitarbeiter verloren ihre Stelle. Damals wurden zwei Milliarden Schulden gestrichen, um dem Unternehmen einen Neustart zu ermöglichen und sich von Altlasten zu befreien.

Bild: @ depositphotos.com / grand-warszawski

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Nadine Jäger
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