Nur wenige Wochen vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Katar reißt die Kritik am Gastgeber nicht ab. Jetzt hat sich der Außenminister des Emirats mit scharfen Worten, vor allem an Deutschland gewandt. Katar beklagt die Doppelmoral und nennt die Töne aus Europa nicht nur arrogant, sondern auch rassistisch.
Falsch informiert
Der Außenminister sieht in der zunehmenden Kritik aus Europa und besonders aus Deutschland eine doppelte Moral. Auf der einen Seite, so der Minister, wird die Bevölkerung durch die Politiker der Regierung falsch informiert. Auf der anderen Seite aber hat diese Regierung überhaupt keine Probleme damit, wenn es um die sogenannten Energiepartnerschaften oder um Investitionen geht. Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani kann nicht verstehen, dass für den Ausrichter der Weltmeisterschaft andere Maßstäbe gelten. Diese Art von Beziehung zu Deutschland will Katar nicht.
Misstöne durch die Innenministerin
Zuletzt hat der Besuch der Innenministerin Nancy Faeser, die auch für den Sport zuständig ist, für Verstimmung bei den Gastgebern der WM gesorgt. Die Politikerin der SPD hatte generell die Vergabe der Weltmeisterschaft an Katar kritisiert. Angeprangert wird vor allem der Umgang mit den Arbeitern und Arbeiterinnen aus anderen Ländern und dass das Emirat gegen Menschenrechte verstößt. Der Außenminister von Katar versicherte, dass man in seinem Land eine Reihe von Reformen in Gang gebracht hat, besonders beim Arbeitsrecht.
Ein Segen für das Land
Der Minister sagte, dass in Europa bei Problemen und Sicherheit am Arbeitsplatz das jeweilige Unternehmen verantwortlich gemacht wird. Bei seinem Land hingegen zeigen alle mit dem Finger auf die Regierung. Dieses Verhalten wird in Katar als sehr ungerecht empfunden. Trotzdem sei die Austragung der Fußballweltmeisterschaft für Katar ein Segen, so der Außenminister weiter. Das Land ist stolz darauf und auch sehr zuversichtlich, dass diese WM ein echter Erfolg wird. Vielleicht wird es eine der besten Weltmeisterschaften, die es jemals gegeben hat, hofft Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani.
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