Erkältungszeit: Sollten in Unternehmen regelmäßig Corona Schnelltests durchgeführt werden?

Erneut steht der Winter vor der Tür und wieder wird nach Lösungen gesucht, um bestmöglich mit Corona umzugehen. Viele Konzepte wurden ausgearbeitet, doch wenig wurde davon in der Praxis umgesetzt. Dass Impfungen nicht vor einer Ansteckung schützen, sollte mittlerweile bekannt sein. Umso unverständlicher ist es, die einzige Möglichkeit, mit der die Infektion nachweisbar ist, zu beschränken und außer acht zu lassen.

Geimpft, aber weiterhin Überträger der Krankheit

Es ist noch nicht lange her, da brauchte es einen Corona-Test, um mit dem Zug zu fahren, die zu besuchen oder ein Restaurant zu betreten. Viele dieser Regelungen wurden aufgehoben. Was bleibt, ist eine große Unsicherheit.

Verständlicherweise stieß die Verordnung regelmäßiger Antigen Schnelltests für Unternehmen nicht überall auf Zustimmung. Zusätzliche Kosten entstanden und die psychische Belastung der Arbeitnehmer stieg durch tägliche Tests. Trotzdem sorgten diese für eine gewisse Sicherheit, denn durch das Testergebnis konnte eine Infektion nachgewiesen werden.

Mittlerweile sind die Infektionszahlen gesunken, doch diese Werte repräsentieren in keiner Weise den wirklichen Stand. Wer sich nicht testet, wird in keiner erfasst. In dieser Situation von einer entspannten Situation zu sprechen, grenzt an Augenwischerei.

Corona ruft Symptome hervor, die sich stärker auf den Körper des Menschen auswirken als eine Grippe und oftmals andauernde Nebenwirkungen hervorrufen. Wer sich infiziert hat, sollte daher andere Menschen meiden, um diese nicht anzustecken. Da sich die Symptome von Corona und Erkältungskrankheiten nur minimal unterscheiden, die Krankheitsverläufe und Auswirkungen auf die physische Konstitution jedoch sehr unterschiedlich sind, geht es immer noch darum, sich und andere zu schützen. Impfungen verhindern nicht, dass das Virus den eigenen Körper verschont. Wer infiziert ist, gibt das Virus trotz Impfung weiter. Deshalb müssen regelmäßige Testergebnisse die logische Konsequenz sein, wenn es darum geht, die einzudämmen.

Schnelltests geben Auskunft über den Infektionsstand

Erinnern wir uns – als die Testpflicht reduziert wurde, schnellten die Infektionszahlen in die Höhe. Die Kontrolle darüber, ob man infiziert war oder nicht, ging verloren. Deshalb stieg die Ansteckungsrate, da es plötzlich in Unternehmen von Infizierten wimmelte, die keine Ahnung davon hatten, dass sie ansteckend waren. Bereits zu dieser wurde kommuniziert, dass Impfstoffe nicht vor einer Ansteckung schützen können. Trotzdem wurde der Schwerpunkt auf die Impfung und nicht auf einen Test gelegt.

Erst als sich die Impfdurchbrüche mehrten, ließ sich die Tatsache nicht mehr verdrängen, dass nur ein Schnelltest explizit Auskunft über den Gesundheitszustand gibt. Trotzdem ist die Einstellung geblieben, dass einem nichts passiert, wenn ein ausreichender Impfstatus vorhanden ist. Dieser schützt jedoch nur den eigenen Körper. Die Ansteckung erfolgt völlig unabhängig vom diesem und kann jeden treffen.

Erneut unzureichend vorbereitet

Da sich das Virus schnell anpasst und verändert, wird es auch in diesem Winter präsent sein. Für die Schulen wurden bereits vor zwei finanzielle Mittel bereitgestellt, um die Räume mit Luftfiltern auszurüsten. Unternehmen können ihre Mitarbeiter mit den gleichen Hygienemaßnahmen schützen, damit die Ausfallquote des Personals nicht steigt. Wer jedoch Verantwortung für seine Angestellten übernehmen will, kommt um regelmäßige Corona Schnelltests nicht herum.

Ein gesundes Immunsystem ist im Rahmen dieser Belastungsprobe von Vorteil, da Infektionen schneller und leichter überwunden werden. Es gibt jedoch kein Mittel, um sich vor der Infektion zu schützen oder diese zu heilen. Deshalb liegt der wirksamste Schutz in regelmäßigen Tests, die den eigenen Gesundheitszustand spiegeln. Wer weiß, dass er sich angesteckt hat, bleibt im Bett und schützt auf diese Weise andere Menschen. Wer nicht weiß, dass er das Virus in sich trägt und mit vielen Menschen in Berührung kommt, gibt die Erkrankung weiter. Wird Corona auf Personen mit eingeschränktem Immunsystem oder Risikoerkrankungen übertragen, kann dies für die Betreffenden gravierende Folgen haben.

Der Gesundheit zuliebe testen

Orte, an denen sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten, bieten immer noch großes Ansteckungspotenzial. In den Wintermonaten muss das menschliche Immunsystem bereits verstärkt arbeiten, um Bakterien und Viren, die Erkältungskrankheiten verursachen, in Schach zu halten. Wer zusätzlich von Corona erwischt wird, braucht ein stabiles Immunsystem, um den Krankheitssymptomen zu trotzen. Den besten Schutz bietet daher ein vertretbarer Abstand zu anderen Menschen und die Gewissheit, dass der eigene Körper frei vom Virus ist.

Besonders Unternehmer sollten sich ihren Angestellten gegenüber verpflichtet fühlen und regelmäßige Tests durchführen. Statt die Mitarbeiter an offizielle Teststellen zu verweisen und damit für zusätzlichen Zeitaufwand zu sorgen, sollte betriebsintern getestet werden. Somit erhält jeder Angestellte die Sicherheit, in einem coronafreien Umfeld arbeiten zu können. Wer positiv getestet wird, lässt sich umgehend krankschreiben, sodass die restlichen Mitarbeiter keiner unmittelbaren Gefahr ausgesetzt werden.

Fazit

Es geht nicht darum, in Panik zu verfallen und die Menschheit erneut in infizierte und virusfreie Personen zu unterteilen. Alleinerziehende, Familien mit Kindern, gesundheitlich vorbelastete Menschen und Angestellte in sozialen Berufen können es sich nicht leisten zu erkranken. Für den eigenen Schutz und aus Rücksicht auf die Mitmenschen sind Corona Schnelltests weiterhin nötig. Denn eine Auszeit kann sich nur derjenige nehmen, der auch weiß, dass er infiziert ist.

Bild: @ depositphotos.com / aa-w

Erkältungszeit: Sollten in Unternehmen regelmäßig Corona Schnelltests durchgeführt werden?

Gabi Klein
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