China hat in den vergangenen drei Jahren immer wieder mit einer rigorosen Politik beim Thema Corona auf sich aufmerksam gemacht. Mit diesen Maßnahmen sollte es gelingen, der Pandemie Herr zu werden. Aber die chinesischen Politiker haben die Rechnung offensichtlich ohne die Bürger gemacht. Proteste in China, die lange nicht vorstellbar waren, läuten jetzt ein „neues Stadium“ der Pandemie ein.
Mögliche Lockerungen
Landesweite Proteste gegen die sehr strengen Corona-Regeln haben den chinesischen Vize-Premierminister dazu gebracht, über ein „neues Stadium“ der Pandemie zu sprechen. Dies nährt die Spekulationen, dass vielleicht sogar Lockerungen möglich sind. Der Vize-Premierminister sieht die neue Omikron-Variante als weniger pathogen an, zudem wurden auch mehr Menschen geimpft. Dazu kommen noch die vielen Erfahrungen, die während der Corona-Zeit gesammelt wurden. Das Ganze führe zu neuen Aufgaben, so der Vize-Premierminister bei einem Treffen der Nationalen Gesundheitskommission.
Massive Polizeipräsenz
Die strengen Maßnahmen der Regierung haben die Chinesen auf die Straße getrieben. Vor allem in den Millionenstädten protestierten die Menschen, es waren die ersten öffentlichen Proteste im Reich der Mitte seit Jahrzehnten. Die Regierung reagierte umgehend auf die Menschenmassen und zeigte eine starke Polizeipräsenz. Sie sollte dafür sorgen, dass die Demonstrationen in Shanghai, in Peking und weiteren Städten nicht wieder aufflammen. China hatte neue Lockdowns befohlen, da die Fallzahlen in den letzten Wochen wieder angestiegen waren.
Eine neue Kampagne
Die Gesundheitskommission hat jetzt die lokalen Behörden aufgefordert, sich strikt an die Befehle zu halten. Zudem soll eine neue Impfkampagne forciert werden, besonders für ältere Menschen. Da es immer wieder Angst vor möglichen Nebenwirkungen gab, wurden ältere Menschen bisher weniger geimpft. Bislang sind nur 40 Prozent der über 80 Jahre alten Menschen mit der Booster-Spritze geimpft worden. Dies soll jetzt nachgeholt werden. Die Zahl der neuen Erkrankungen ist inzwischen am dritten Tag in Folge wieder leicht zurückgegangen. Waren es am Dienstag noch 37.600 Neuinfektionen, so verzeichnete Peking am Mittwoch 35.800 neue Fälle.
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