Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), sieht die Bundeswehr aktuell nur mit Unterstützung der NATO in der Lage, die Grenzen des eigenen Landes zu verteidigen. Strack-Zimmermann sagte der „Rheinischen Post“ und dem Bonner „General-Anzeiger“: „Die Bundeswehr kann selbstverständlich unser Land verteidigen, aber immer nur im Zusammenspiel mit unseren NATO-Partnern.“
Außer den USA dürfte es kein anderes Land im Bündnis geben, dessen Armee das eigene Territorium alleine verteidigen könne. „Was unsere Verpflichtungen innerhalb der NATO allerdings angeht, haben wir deutlich Nachholbedarf“, sagte die FDP-Politikerin wenige Tage bevor die Bundeswehr am 1. Januar 2023 die Führung der Speerspitze der Schnellen Eingreiftruppe der NATO übernimmt und damit Tausende Soldaten in Bereitschaft stellt. Die Verteidigungspolitikerin sprach sich zudem für einen Mentalitätswechsel bei der Bundeswehr aus. „In der Bundeswehr braucht es innerhalb der hierarchischen Abläufe, eine der Lage angepasste Mentalität. Wer Verantwortung einfordert, muss auch Fehler zulassen, wenn der Betroffene daraus lernt und offen damit umgegangen wird. Wer Angst hat, Fehler zu machen, wird nicht in der Lage sein, mutig zu entscheiden. Ich wünsche mir von Führungskräften, dass sie nicht herumschwurbeln, sondern offen aussprechen, wenn es Probleme gibt, aber auch konkrete Vorschläge machen, wie man diese lösen kann.“
Nur zu klagen, dies sei deutlich zu wenig.
Zu viele militärische Führungskräfte hätten sich im Laufe der Jahrzehnte von der Truppe entfernt. Strack-Zimmermann: „Sie sollten genau hinhören, wenn Soldaten und Soldatinnen die Realität beschreiben. Das ist wichtig für die Landesverteidigung, für die Bündnisverteidigung, für jeden Einsatz.“
Foto: Deutsches Kriegsschiff, über dts Nachrichtenagentur
- Schleswig-Holstein: Islamist soll Anschlag geplant haben - 12. November 2024
- Bericht: Union, SPD und Grüne für 23. Februar als Neuwahltermin - 12. November 2024
- BKA geht gegen antisemitische Hasspostings vor - 12. November 2024