Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nachdem sich die Fischbestände in der Oder seit dem massenhaften Fischsterben im August 2022 bislang kaum erholt haben, fordert der WWF eine Renaturierung des Flusses. “Die Nahrungsketten und das gesamte Ökosystem der Oder sind durch die Umweltkatastrophe im Sommer massiv in Mitleidenschaft gezogen worden. Von einer Erholung der Oder kann keine Rede sein – auch angesichts einer weiterhin hohen Salzbelastung des Flusses”, sagte Tobias Schäfer, Gewässerreferent des WWF. Zuletzt hat das Stanislaw-Sakowicz-Institut für Binnenfischerei in Olsztyn Daten einer Studie veröffentlicht, die zeigen, dass die Zahl der Fische in der Oder im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent gesunken war.
Die Erkenntnisse des Instituts in Olsztyn passen zu denen des Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin. Auch dessen Forscher fingen im Vergleich zum Durchschnitt der Vorjahre nur die Hälfte der Fische und stellten zudem eine Halbierung der Zahl der Muscheln fest. Besorgt äußerte sich Schäfer über die weiter fortschreitenden Bauarbeiten auf polnischer Seite.
“Die hier stattfindende Kanalisierung des Flusses führt zur weiteren Zerstörung des Lebensraums der Oder-Flussfische. Was die Fische der Oder nun aber brauchen, ist genau das Gegenteil: Eine Renaturierung des Flusses”, so der Gewässerreferent.
Foto: Nationalpark Unteres Odertal, über dts Nachrichtenagentur
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