Verbraucher sparten 2022 kaum Heizenergie ein

Berlin: Privathaushalte in Deutschland haben 2022 aktiv Heizenergie eingespart – trotz hoher Öl- und Gaspreise und eindringlicher Warnungen vor einer Versorgungskrise. Das zeigt eine Auswertung des Verbrauchs in knapp 4.000 Wohngebäuden, die die gemeinnützige Beratungsgesellschaft Co2online durchgeführt hat.

Die Haushalte, größtenteils Ein- und Zweifamilienhäuser, hätten zwar insgesamt 10,6 weniger Heizenergie benötigt, doch das sei ausschließlich dem milden Winter zu verdanken gewesen. Ziehe man den Temperatureffekt ab, komme man auf eine aktive Einsparung von nur 1,4 Prozent. Bei Haushalten mit Gasheizung seien es 3,5 Prozent gewesen. Die Bundesnetzagentur hatte im Sommer 2022 eigentlich ein Sparziel von 20 Prozent für den Gasverbrauch ausgegeben.

Russland hatte der Bundesrepublik nach dem Einmarsch in die Ukraine nach und nach den Gashahn zugedreht. Wegen der geringeren Lieferungen drohte im vergangenen Winter eine Versorgungskrise. “Die tiefere Datenanalyse zeigt, dass Sparappelle allein nicht reichen”, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von Co2online. Fachleute sehen dafür mehrere Gründe: So waren die deutschen Gasspeicher bis Ende 2022 gut gefüllt – was die eindringlichen Warnungen der Bundesnetzagentur konterkarierte.

Hinzu kommt, dass es gerade bei energetisch ineffizienten Gebäuden nur schwer möglich ist, weniger Heizenergie zu verbrauchen – weil die Häuser schlicht zu schnell auskühlen. Bei Gebäuden mit einer mittelschlechten Effizienzklasse stieg der Verbrauch 2022 sogar um bis zu 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Co2online empfiehlt daher staatliche Mindesteffizienzstandards und Sanierungsvorgaben. Mieter könnten dadurch vor hohen Heizkosten geschützt werden, hieß es.

Energetisch sanierte Häuser mit neuer Heizung und Wärmedämmung sparten zwischen 50 und 80 Prozent an ein. Experten empfehlen, aktiver über Energiesparmaßnahmen aufzuklären und sie bei deren Umsetzung zu begleiten.

Quellenangaben

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch dts Nachrichtenagentur
Bildhinweis: Heizung (Archiv)

Kontakt:

Newsroom: dts Nachrichtenagentur
Pressekontakt: Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

Mansfelder Straße 56

06108 Halle (Saale)

Deutschland

Verbraucher sparten 2022 kaum Heizenergie ein

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur
×