Bonn (dts Nachrichtenagentur) – Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Gaspreise fordert die Bundesnetzagentur grundsätzliche Änderungen am Marktdesign. “Wenn die akute Krise vorbei ist, werden wir über ein neues Wettbewerbsmodell für den Strom- und Gasmarkt reden müssen”, sagte Agenturchef Klaus Müller der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” (FAS).
“Als Verbraucherschützer sage ich: Diese Diskussion steht noch aus.” In der Krise hätten besonders günstige Anbieter zum Teil die Verträge gekündigt oder die Preise besonders stark erhöht. “Das hat die ohnehin geringe Wechselbereitschaft der Verbraucher noch weiter sinken lassen”, betonte Müller. Eine Strompreisaufsicht wie früher gebe es aber auch nicht mehr.
Ein Mechanismus zur Preisbegrenzung fehlt daher weitgehend. In seiner früheren Rolle als Verbraucherschützer hatte sich Müller stets für mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt ausgesprochen. Trotz zum Teil erheblicher Preisunterschiede wechselten aber schon vor der Krise nur wenige Verbraucher zu einem günstigeren Versorger. Für Kunden, die im Vergleich zum Vorjahr mindestens 20 Prozent ihres Verbrauchs einsparen, ist ein Wechsel im Moment ohnehin unattraktiv, da der Staat überhöhte Strom- und Gastarife mit Hilfe der Preisbremse subventioniert.
Foto: Bundesnetzagentur, über dts Nachrichtenagentur
- Save the Children: Weiterhin häufige Frühehen in fragilen Staaten - 11. Oktober 2024
- 20.400 Tote bei Verkehrsunfällen in der EU in 2023 - 11. Oktober 2024
- Allianz-Manager sieht Mangel an Leistungsbereitschaft in Deutschland - 11. Oktober 2024